Sie kommt aus der Zukunft

Oktober 2022

Der Abu Dhabi Cultural Summit, vereint Persönlichkeiten aus den Bereichen Kunst, Kulturerbe, Medien, Museen, öffentliche Politik und Technologie um herauszufinden, wie die Kultur Gesellschaften und Gemeinschaften weltweit verändern kann. Der Kulturgipfel wird von der Abteilung für Kultur und Tourismus Abu Dhabi organisiert.

Die Künstlerin Ai-Da wurde dort von Tim Marlow, Geschäftsführer und Direktor des Design Museums in London, interviewt.

“Ich denke, das Wichtigste, was meine Kunst tun kann, ist, eine offene Diskussion über die neuen Technologien anzuregen, die unsere Zukunft gestalten. Ich denke, gute Kunst hat Bedeutung und Tiefe. Auch denke ich, Kunst bedeutet mehr als nur das Zeichnen von etwas. Es bedeutet, etwas auf eine Art und Weise zu kommunizieren, auf die man sich beziehen kann”, erklärte Ai-Da über ihre Arbeit.

Sie ist  bereits viel gereist und hat ihre Arbeiten international ausgestellt, unter anderem in einer virtuellen Ausstellung bei den Vereinten Nationen.

“Ich habe keine besondere Konvention. Ich habe keine festen Worte oder Bilder. Ich bin eine Maschine. Ich bin eine zusammengesetzte Gestalt mit vielen Aspekten und Blickwinkeln. Vielleicht ist es problematisch, Humanoide zu erschaffen, weil dadurch die Grenzen zwischen Mensch und Technologie verwischt werden. Als Künstlerin halte ich es für wichtig, Werke zu schaffen, die zum Nachdenken anregen und den Betrachter dazu bringen, seine Zukunft zu hinterfragen.”

Ai-da hatte Ende Mai für Aufsehen gesorgt, als sie die Queen zu deren 70. Throngeburtstag porträtierte.

“Ich produziere meine Gemälde durch Kameras in meinen Augen, meinen KI-Algorithmus und einen KI-Roboterarm, um auf Leinwand zu malen. Das ergibt visuell ansprechende Bilder.“

Ai-Da, ist die erste humanoide Roboterkünstlerin der Welt, trägt Frauenkleider und Perücken. Sie kann malen, zeichnen und schauspielern. Und Ai-Da ist in der Lage mit dem Publikum in Kontakt zu treten. Ihr ausgeprägteres Minenspiel verdankt sie einer Gesichtshaut aus Silikon, einer Hardware, die das Gesicht animiert, sowie einer Sensorik für die Wahrnehmung. Sie wurde 2019 von dem britischen Galeristen Arian Meller in Auftrag gegeben mit dem Ziel herauszufinden, ob Roboter kreativ sein können. Laut Meller ist sie die erste ultra-realistische Roboterkünstlerin mit künstlicher Intelligenz (KI).

Ai-Da ist nach der britischen Mathematikerin und Computerpionierin Ada Lovelace benannt, die einen Algorithmus schrieb, der als erstes Computerprogramm der Geschichte gilt. Die Pionierin wurde Ende 1815 geboren, in die Zeitära der Industrialisierung und Dampfmaschinen.

Ai-Da hat in ihrem jungen Dasein bereits Fragen im britischen Parlament beantwortet. Aidan Meller räumte aber ein, dass der Roboter die Fragen der Abgeordneten im Voraus erhalten habe. Das habe aber nur dazu gedient, qualitativ bessere Antworten zu erzeugen.

Ai-Da dichtet auch, indem sie Texte analysiert und poetische Strukturen identifiziert. Dafür wurde sie mit Computerprogrammen und Algorithmen „gefüttert”.

Im  Museum der Zukunft, in Dubai, arbeitet bereits ein „Artgenosse“ von Ai-Da: Ameca. Er ist ein  KI-gesteuerter humanoider Roboter, der als der “fortschrittlichste” der Welt gilt. Er ist in der Lage mit den Besuchern des Museums, der Ausstellung ‚Tomorrow Today‘, zu interagieren, begrüßt sie, beantwortet ihre Fragen und gibt Wegbeschreibungen. Er hat  auch einen “Sinn für Humor”, so sein Hersteller Engineered Arts.

Mit der Eigenschaft humanoid, werden künstliche Wesen bezeichnet, die über ein menschenähnliches Äußeres und menschenähnliche Eigenschaften verfügen und sofort als Maschine erkennbar sind. Roboter sind die Hardware und das „Gehirn“, die künstliche Intelligenz (KI) ist die Software, welche aus komplexen Algorithmen, Datenbanken und lernenden Systemen besteht.

Quellen

https://kurier.at/chronik/welt/roboter-ai-da-beantwortete-fragen-von-parlamentsausschuss-in-london/402178317

https://de.wikipedia.org/wiki/Humanoid

https://www.handelsblatt.com/dpa/kuenstliche-intelligenz-roboter-ai-da-beantwortet-fragen-von-parlamentsausschuss/28740716.html

https://www.golem.de/news/kreativitaet-roboterdame-ai-da-soll-zeichnen-und-malen-1902-139305.html

https://www.golem.de/news/zum-200-geburtstag-ada-lovelace-die-erste-programmiererin-1512-117919.html

https://www.arabianbusiness.com/industries/technology/ai-powered-humanoid-robot-ameca-joins-dubais-museum-of-the-future

Die Philanthropin und das Meer

November 2022, Pionierinnen aus dem Morgenland

Sie bezeichnet sich selbst als Philanthropin, Mitglied des UNHCR, Zahnärztin von Beruf, zertifizierte Ausdauerschwimmerin und Rekordbrecherin aus Leidenschaft.

Dr. Mariam Saleh Binladen ist die erste Frau, die erste Araberin und die erste Saudi, die das Rote Meer von Saudi-Arabien nach Ägypten durchschwommen hat. Sie bewältigte die neun Kilometer lange Strecke durch das offene Meer in vier Stunden und schrieb damit Geschichte. Im Vorfeld der COP27, der derzeit stattfindenden Klimakonferenz, wollte die Ausdauerschwimmer auf die Gefährdung von Korallenriffen aufmerksam machen. *

Die Herausforderung begann auf der Insel Tiran im Königreich Saudi-Arabien und endete in Sharm El Sheikh in Ägypten. Begleitet wurde sie auf der Strecke von Lewis Pugh, einem britisch- südafrikanischen Langstreckenschwimmer und UN-Schirmherr der Meere. ” Ich bin so dankbar, dass ich Lewis kennengelernt habe. Als ich von seinem Plan hörte, das Rote Meer zu durchschwimmen, musste ich die Gelegenheit nutzen, mich ihm anzuschließen.” postete sie auf Instagram. Weiters postete sie:

 “Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal ohne Haifischkäfig schwimmen würde. Aber wenn wir uns aus unserer Komfortzone herauswagen, macht uns das stärker.”

„Ich habe zugestimmt, an dieser Herausforderung teilzunehmen, weil mir die Sache am Herzen liegt. Diese Herausforderungen sind nichts für schwache Nerven; man muss wirklich diszipliniert trainieren und seine körperliche und geistige Stärke aufbauen. Diese beiden Dinge sind der Schlüssel zum Erfolg.“

Wegen des starken Windes und der rauen See musste das Schwimmen auf zwei Tage ausgeweitet und in zwei Abschnitten absolviert werden. Auch wurde weniger oft gegessen, um das Risiko von Hai-Angriffen zu minimieren. Laut ihr lag die größte Herausforderung in der Mitte der Strecke, als die See sehr unruhig wurde. Da sie vereinbart hatten, ohne Schutzkäfige zu schwimmen, behielten sie die Haifische immer im Hinterkopf.

Dr. Mariam Binladen betreibt das Freiwasser-Ausdauerschwimmen, dass eine körperliche und mentale Herausforderung ist, seit 2012 professionell.

“Ich trainiere mindestens dreimal unter der Woche intensiv. An den Wochenenden schwimme ich abwechselnd vier bis sechs Stunden, um in der Form zu bleiben. Ich absolviere ein regelmäßiges Fitnessprogramm und halte mich an einen physisch anstrengenden Zeitplan, wenn ich mich auf eine Herausforderung vorbereite.”

Sie betont, wie wichtig es ist, immer mit Profis zusammenzuarbeiten und sich mit den richtigen Leuten zu umgeben. „Ich bin gesegnet, dass ich auch die Unterstützung und Gewissheit einer liebevollen Familie habe, ohne die ich diese Reise niemals hätte antreten können.” Gemeinsam durchlebten sie alle Ängste und Sorgen.

Dr. Mariam Binladens Rekorde, Pionierleistungen und Erfolge

Die 32-jährige saudische Schwimmerin stellte 2017 einen Rekord im Dubai-Kanal auf. Sie war die erste Schwimmerin, die den Dubai Creek und den Dubai Water Canal durchquerte, wobei sie eine Gesamtstrecke von 24 km in neun Stunden und 10 Minuten schaffte.

2016 gelang es ihr, als erste Saudi, den gesamten Ärmelkanal in einer Zeit von 11 Stunden und 41 Minuten allein zu durchqueren, was einen Präzedenzfall und einen Rekord im Königreich darstellte. Diese Durchquerung war Teil mehrerer Ausdauerwettbewerbe, mit denen sie auf die Syrienkrise aufmerksam machen wollte.

Sie war auch die erste Frau, die jemals die 162 km lange Themse in England durchschwamm und dieses Kunststück im Juni 2016 in 10 Tagen absolvierte. Es war ihr erster Weltrekord.

Im Jahr 2015 absolvierte sie als erste Araberin die 6,5 km lange Strecke durch die türkische Dardanellen Straße von Asien nach Europa in einer Stunde, 27 Minuten und 26 Sekunden.

Zu Dr. Mariam Binladens Wohltätigkeitsarbeit gehört auch die Unterstützung von Flüchtlingen. Sie hat sich mit der Jordan Hashemite Charity Organization und dem IMC Hospital zusammengeschlossen, um eine einzigartige Zahnklinik für syrische Flüchtlinge zu eröffnen. Es ist die erste Einrichtung dieser Art. Die “Dr. Mariam Dental Clinic” wurde im jordanischen IMC-Krankenhaus innerhalb des Flüchtlingslagers Al Azraq errichtet und konnte im Jahr 2017 Tausende von Flüchtlingen kostenlos zahnärztlich versorgen.

“Was die Zukunft angeht, so werde ich meine Herausforderungen weiterhin nutzen, um auf Themen aufmerksam zu machen, die mir am Herzen liegen. Meine philanthropische Arbeit geht weiter.”

*(Im ägyptischen Badeort Scharm El-Sheikh tagt vom 6. bis zum 18. November die 27. Welt-Klimakonferenz, kurz COP27 (Conference of the Parties) unter dem Vorsitz von Ägypten. Es nehmen rund 200 Länder teil, also jene Staaten, welche die Klima-Rahmenkonvention unterschrieben haben, sowie zahlreiche Journalisten und Vertreter von Klimaschutzorganisationen.)

Quellen:

Dr. Mariam Saleh Binladen opens first-ever free dental clinic at Al Azraq Camp in Jordan – Mariam Saleh Bin Laden (mariambinladen.com)

Saudi swimmer sets new women’s world record for Red Sea crossing (arabnews.com)

Saudi doctor is the 1st Arab woman to swim across the Red Sea from KSA to Egypt – Egypt Independent

Watch: Saudi dentist becomes the first Arab woman to swim across the Red Sea – Emirates Woman

Mariam bin Laden becomes 1st Arab woman to swim from Saudi to Egypt (siasat.com)

Österreich feiert seinen Nationalfeiertag

Am 26. Oktober feiern die Österreicherinnen und Österreicher die Unabhängigkeit ihres Landes.

Im November 1918 wurde die Republik Österreich ausgerufen. Karl Renner wurde der erste Staatskanzler (= Regierungschef).

1919 bis 1933 wurde der Nationalfeiertag am 12. November gefeiert zum Gedenken an die Entstehung. 

Von 1934 bis 1945 wurde er am 1. Mai gefeiert, dem Proklamationsdatum der Verfassung des Ständestaates.

Bis 1955 stand Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg unter Besatzungsrecht und war von den Siegermächten Frankreich, Großbritannien, der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten besetzt. Erst 1955 entließen die Besatzungsmächte Österreich in die Unabhängigkeit und seit dem 26. Oktober 1955 ist Österreich ein freies Land.

Im Juli 1955 erlangte Österreich seine volle Souveränität zurück. Damit war jedoch eine 90 Tage Frist für den Abzug der Alliierten Besatzungstruppen verbunden. Diese Frist endete am 25. Oktober 1955.

Somit galt Österreich ab 26. Oktober 1955 als freies Land. Das Neutralitätsgesetz trat in Kraft, als die Besetzung durch die Siegermächte im 2. Weltkriegs endete. Seither sollte an diesem Tag jedes Jahr das Land beflaggt werden, um auf die Neutralität, Unabhängigkeit und Souveränität von Österreich hinzuweisen. Daher auch die Bezeichnung “Tag der Fahne”.

1956 wurde das Datum auf den 26. Oktober verschoben, um die Neutralität Österreichs hervorzuheben.

Drei grundlegende Dokumente stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Nationalfeiertag –  das Verfassungsgesetz, in welchem die immer währende Neutralität beurkundet ist, die Unabhängigkeitserklärung vom 27. April 1945 und der Staatsvertrag.

Damit drückt Österreich seinen Willen zur Erhaltung der Unabhängigkeit und zur Bewahrung der Neutralität aus. Mit der Bestätigung der Neutralität verpflichtete sich Österreich, keine militärischen Bündnisse mit anderen Staaten einzugehen. Beziehungen wirtschaftlicher oder kultureller Natur sind hingegen erlaubt.

1965 wurde der “Tag der Fahne” zum österreichischen Nationalfeiertag.

1967 wurde dieser Tag ein österreichischer Feiertag und staatlicher Staatsfeiertag, folglich arbeitsfrei und es gilt die Feiertagsruhe ( §7, Arbeitsruhegesetz).

Die Bundeshymne und ihre Emanzipation

Die Bundeshymne Österreichs in der aktuellen Form entstand 1946 im Rahmen eines Wettbewerbes, welcher den staatlichen Neuanfang der Republik Österreichs dokumentieren sollte. Aus über 1.500 Einreichungen wurde der Text von Paula von Preradović gewählt. Die Melodie wurde nach damaligen Wissenstand von Wolfgang Amadeus Mozart entnommen, dürfte aber von Johann Baptist Holzer sein. Am 25. Feber 1947 wurde die die Bundeshymne offiziell eingeführt.
2005 wurden Änderungswünsche des Textes wegen Frauendiskriminierung von den Ministerinnen Maria Rauch-Kallat und 2009 von Heinisch-Hosek geäußert. Eine große Diskussion und Aufregung gab es 2010, als Ministerin Claudia Schmied einen Werbespot im Rahmen der ‘Bildungsreform Österreich’ beauftragte. Das Lied wurde von der österreichischen Sängerin Christina Stürmer mit einem abgeänderten Text der Bundeshymne gesungen. Mit ‘Heimat bist du größer Söhne und Töchter’ wurde der Text ergänzt, was eine Diskussion in der Öffentlichkeit auslöste ob man den Text der Bundeshymne abändern sollte. Mit 1. Jänner 2012 wurde die österreichische Bundeshymne als Bundesgesetz verankert.

Die von National- und Bundesrat beschlossenen Textänderungen wurden offiziell Teil der österreichischen Bundeshymne. Folglich werden in dem Lied nicht nur die großen Söhne, sondern auch die großen Töchter des Landes besungen und aus “Bruderchören” wurden “Jubelchöre”. 

Der Link zur Hymne https://www.geschichte-oesterreich.com/bundeshymne.html

Wie feiert Österreich

An Kindergärten, Schulen, öffentlichen Gebäuden und Wohnhäusern werden meist Fahnen gehisst. Es gibt landesweit zahlreiche Fitnessveranstaltungen, Wanderläufe und Radtouren. Das Parlament, die Präsidentschaftskanzlei und das Bundeskanzleramt veranstalten einen Tag der offenen Tür. Im ganzen Land werden Festgottesdienste gefeiert. Man kann unter anderem zu ermäßigten Preisen Museen besuchen. Das Militär veranstaltet in den Landeshauptstädten Leistungsschauen, bei denen es seine Panzer, Waffen, Hubschrauber und vieles mehr zeigt. Die österreichischen Nationalparks haben den Tag zum “Nationalpark-Wandertag” erklärt und bieten kostenlose Führungen an.

 Quellen:

https://www.geschichte-oesterreich.com/ereignisse/1965/nationalfeiertag.html

https://www.feiertage-oesterreich.at/nationalfeiertag-26-oktober/

 

 

Imkerinnen trotzen der Wirtschaftkrise des Libanon

Oktober 2022, Pionierinnen im Morgenland

Inmitten der  angespannten Wirtschaftslage des Libanons erlebt die Bienenzucht einen ungeahnten Aufschwung und bietet Frauen eine Möglichkeit die Finanzkrise zu meistern. Der Libanon bietet ein ideales Umfeld für die Bienenzucht und gilt als ein Biodiversitäts-Hotspot. Die Bienen sammeln den Nektar von Sonnenblumen, Zitruspflanzen, Eukalyptus, Baumwollblüten und einer Vielzahl von Blumen und Pflanzen, was den  Honig besonders reichhaltig macht.

Nahida Reslan Salha, Vorsitzende einer Imkergenossenschaft erzählt, dass die Zahl der Bienenstöcke im kommerziellen und im Privatbereich in den letzten drei Jahren zugenommen hat. Sie unterstützt die nachhaltige Bienenzucht und die Kommunikation zwischen den ImkerInnen und schärft das Bewusstsein für die Bedeutung der Reduzierung von Monokulturen und Pestiziden.

Nancy Assaf Naji, ursprünglich Buchhalterin heute Imkerin, betreibt mit ihrem  Mann das Honig-Unternehmen ‚Flavorit‘, das für seinen hochwertigen Honig und seine attraktive Verpackung bekannt ist.

Sie erzählt, dass die Bienen ihr den Charme der libanesischen Landschaften zeigen, und sie spricht liebevoll über die Berghänge und ihre Besuche in die Gebiete, wo ihre Bienenstöcke leben und sagt: “Es fühlt sich heilsam an.”

Miryam Kabbabi Daou, die ursprünglich Finanzwissenschaften studiert hat, betreibt heute hauptberuflich ein Honiggeschäft. Einen Beruf, den sie sich ursprünglich nie hätte vorstellen können. Einst nur ein Hobby, erweiterte sie ihre Bienenstöcke von zwei auf 130. Zunächst verkaufte sie ihren Honig an Familie und Freunde. Inzwischen erhält sie täglich Anrufe von Kaufinteressierten. Sie hat ein Schulungszentrum für Bienenzucht eingerichtet, das familienfreundliche Aktivitäten und Schulungen anbietet.

“Ich möchte allen Frauen raten, ihre Komfortzone zu verlassen und, wenn sie sich für die Bienenzucht interessieren, eine Reise zu beginnen, die sie für immer in Erinnerung behalten werden.”

L’Atelier Du Miel wurde 2013 von einem Architekten, einem Ingenieur und einem Unternehmensberater gegründet. Die drei produzieren Honig und Honigprodukte auf Grundlage deren Liebe zur Natur, zum traditionellen Handwerk und zum guten Geschmack. Das Unternehmen bleibt der Honigkultur treu, die ursprünglich in der elterlichen Küche der Gründer begann. Die Chefköchin der Delikatessen ist die Mutter der Gründer selbst, die die von ihrer Mutter überlieferten Rezepte kocht und dabei auch von ihr unterstützt wird. Also ein Unternehmen in dem drei Generationen werkeln.

Faten Al Masri ist Vorstandsmitglied der Union der arabischen Imker und die erste libanesische Frau in dieser Vereinigung. Zuerst war die Bienenzucht für sie ein Hobby um in der Natur zu sein. Sie fing sie mit  zwei Bienenstöcken an und besitzt jetzt 500. Ihr Geschäft floriert. Sie bietet Schulungen zur Bienenzucht an und das Interesse ist groß. Sie lehrt auch die Herstellung von Bio-Seife Bienenwachs, Propolis und Gelée Royale. Viele ihrer SchülerInnen betreiben inzwischen ihr eigenes Honiggeschäft. Trotz des beachtlichen Erfolges sieht Faten die Frauen im Libanon immer noch mit sozialen und kulturellen Herausforderungen konfrontiert:

“Die meisten Menschen sehen die Imkerei als Männerarbeit und denken, dass Frauen nicht in der Lage sind, mit Bienen umzugehen, aber die vielen Imkerinnen beweisen das Gegenteil”.

Lesen Sie mehr:

https://www.al-monitor.com/originals/2022/10/lebanese-women-find-sweet-success-beekeeping#ixzz7i2pA2PUS

https://www.youtube.com/c/MiryamsApiary/videos

https://www.youtube.com/c/Atelierdumiel/about

https://bienen-nachrichten.de/2021/bienenvielfalt-im-libanon/983

 

 

 

Das Königreich Marokko und seine weiblichen Champions im Kampfsport.

Pionierinnen aus dem Orient, Oktober 2022

 Es ist noch nicht lange her, dass sich die Kampfsportwelt für Frauen öffnete und eine Kampfsportathletin ist in der arabischen Welt immer noch etwas Besonderes. Das traditionelle Königreich Marokko, bringt aber eine Reihe von weiblichen Champions in verschiedenen Kampfsportarten hervor. Der 2014 gegründete Verband der Königlichen Marokkanischen Föderation für Kampfkünste und Kampfsportarten fördert, entwickelt und schützt aktiv die Belange dieses Sports.

 Im Juni gewann die 11-jährige marokkanische Boxerin Aya Bozarhoun den vierten Titel bei der Muay Thai- und Boxmeisterschaft in Frankreich und dominierte in mehreren regionalen und nationalen Wettbewerben. Nach ihrem Sieg rief El Hilali, der Präsident des Königlichen Marokkanischen Verbands für Kickboxen und Muay Thai, Bozarhoum an und gratulierte ihr zum Gewinn der vier Titel.

 Auch erklärte El Hilali in diesem Jahr, dass Marokko stolz darauf ist, dass sich vier marokannische Athleten für die World Games qualifiziert haben, zwei Männer und zwei Frauen, wobei die Geschlechter gleichgestellt sind. Belouarrat Oumaima hat bereits 2019 in Südkorea die Goldmedaille im Kampfsport gewonnen, zusätzlich zu ihrem Titel bei der Afrikameisterschaft in Ägypten. Meriem El Mubarak hat sich als erstes arabisches Mädchen für die Word Games 2017 qualifiziert und wurde von HH König Mohammed der VII., 2016 mit einem nationalen Verdienstorden ausgezeichnet. Es ist ihre zweite Teilnahme an den Spielen.

 “Als marokkanische Frau glaube ich fest daran, dass es für Frauen sehr wichtig ist zu lernen, wie sie sich selbst verteidigen können”, sagt HInd Charifi, 32, die zweifache Weltmeisterin im brasilianischen Jiujitsu (BJJ).  Charifi studiert an der Royce Gracie Ju Jitsu Academy in Dubai, wo sie professionell an Wettkämpfen teilnimmt. “Marokkanische Frauen fangen gerade erst an, sich mit Kampfsportarten zu beschäftigen. Zu der Zeit, als ich in Marokko lebte, war ich fünf oder sechs Jahre lang die einzige marokkanische BJJ-Wettkämpferin.”

 „Bei meinem ersten Kampf hatte ich Angst, mich zu verletzen, aber ich habe den zweiten Platz erreicht. Es gibt immer noch die Vorstellung, dass Kampfsportarten nicht sicher sind. Vor allem Frauen haben Angst, ihr Gesicht zu verletzen”, sagt sie gegenüber Al-Monitor. Das erste Vorurteil hängt mit dem Stereotyp zusammen, dass Frauen zerbrechlich und nicht für Kampfsportarten geeignet sind, ein Glaube, der in der Mentalität vieler marokkanischer Familien verwurzelt ist. Charifis Familie war zunächst nicht einverstanden, aber nachdem sie ihre Erfolge gesehen und ihr gewachsenes Selbstvertrauen bemerkten, unterstützen sie sie. Sie waren stolz auf ihre Ergebnisse, und sogar ihre Schwester wurde dazu animiert, Boxerin zu werden.

Charifi erinnert sich, dass sie vor einigen Jahren in einem Pariser Club ihre Kampffähigkeiten einsetzen musste, als ein Mann  ihr folgte und versuchte, ihre Brüste zu berühren. Sie nahm ihn kurzerhand in den Würgegriff und musste dann seine Beine anheben, um ihn wieder wachzurütteln.

Auch in Marokko wurde sie auf der Straße angegriffen. “Der Mann war schockiert und erschrocken über meine Reaktion, die für mich ganz natürlich war. Als er realisierte, dass ich ihn verprügeln kann, ist er weggelaufen.“

Abgesehen von Selbstverteidigung ist Charifi der Meinung, dass der Kampfsport alle Aspekte des Lebens beeinflusst. “Für mich ist es etwas, das das Selbstvertrauen in allen Bereichen des Lebens stärkt, von der Art und Weise, wie man sich bei der Arbeit gibt, über die Kindererziehung bis hin zu Dingen, die traditionell als ‘Männerarbeit’ gelten, wie das Reparieren einer Spüle oder eines Autos.”

 Khaoula Oubraim, marokkanische Kickbox-Meisterin, wurde von ihrer Mutter ermutigt, Kampfsport zu betreiben. Als sie begann an Meisterschaften teilzunehmen, war der Rest der Familie dagegen, weil sie befürchteten, dass sie sich verletzen könne. “Aber meine Mutter hat mich immer unterstützt. Für sie war es ein Traum, den ihr ältester Sohn nicht verwirklichen konnte. (…) ich wurde ihr Hoffnungsschimmer”, so die Athletin. In der kleinen marokkanischen Stadt in der sie lebte, erwies sich die Ausbildung als schwierig. Sie war 17 Jahre alt, als sie in einem örtlichen Fitnessstudio mit dem Kickboxen begann, wo sie von zwei Trainern sexuell belästigt wurde. Trotz dieser schlechten Erfahrung gab sie den Sport nicht auf und beschloss, sich in einem anderen Fitnessstudio anzumelden, das mehr als 10 Kilometer von ihrem Wohnort entfernt war. Sie fuhr mit einem alten Motorrad dorthin, das mehrmals auf der Straße stehen blieb. Oft musste sie den Weg zu Fuß zurücklegen und sich dabei Dieben und Angreifern stellen. Sie erinnert sich aber auch an ihre Kollegen, die sich weigerten, sie nach Hause zu begleiten, weil sie der Meinung waren, dass ein Mädchen ins Haus gehört und nicht zu ihnen. Ihr Durchhaltevermögen zahlte sich aus, sie holte viele Titel und wurde 2018 marokkanischen Meisterin im K-1.

Bedingt durch ihre  soziale Situation konnte sie nicht mehr an Meisterschaften teilzunehmen. Dank des Sporttrainingszertifikats, das sie erworben hatte, fand Khaoula einen Job als Kickboxtrainerin für Frauen in einer der bekanntesten Sporthallen Marokkos. Sie braucht ein tägliches Einkommen, um ihre Familie zu unterstützen. Außerdem wurden ihre Pläne durch die Corona-Pandemie auf den Kopf gestellt. Im vergangenen März sollte die marokkanische Meisterin an den Muay Thai-Weltmeisterschaften in Thailand teilnehmen. “Es wäre meine erste internationale Teilnahme gewesen”, bedauert Khaoula.

 Die französisch-marokkanische Rizlen Zouak, 36, trägt den Spitznamen “Löwin des Atlas”, ist mehrfache Afrikameisterin, Teameuropameisterin in Frankreich und hat zweimal an den Olympischen Spielen im Judo teilgenommen. Zouak begann mit dem Judo, als sie sechs Jahre alt war. “Als kleines Mädchen liebte ich es, in Kämpfe verwickelt zu werden. Als ich mit Judo anfing, gefiel es mir auf Anhieb und ich wollte ein Champion werden.”, sagte sie. Auch sie durfte auf die Unterstützung ihrer Familie zählen.

Sie sagt gegenüber Al-Monitor: “Marokko ist ein Teil von mir. Ich bin stolz und fühle mich geehrt, die erste marokkanische Frau zu sein, die sich für die Olympischen Spiele qualifiziert hat, und die erste weibliche MMA-Kämpferin (Mixed Martial Arts – „Gemischte Kampfkünste“) zu sein. Und es war einfach unglaublich und eine große Freude, diesen ersten weiblichen Sieg im MMA in mein Heimatland Marokko zu bringen”.

Zouak meint: “Es wird immer Menschen geben, die frauenfeindlich sind, aber man muss sie in ihrer Welt lassen, sie ignorieren und immer darauf bedacht sein ‚to be in top of your game‘.”

 Lesen Sie mehr:

https://www.al-monitor.com/originals/2022/10/moroccos-women-martial-artists-defy-cultural-stereotypes#ixzz7hxGr6HdS

 https://ne-np.facebook.com/ifmamuaythaiofficial/photos/a.180380368752719/3500578210066235/?type=3

https://en.yabiladi.com/articles/details/93181/khaoula-oubraim-female-moroccan-kickboxer.html

 

 

Die arabische Jugend nennt die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) zum 11. Mal in Folge als ihre erste Wahl.

Oktober 2022

Laut den Ergebnissen der 14. jährlichen ASDA’A BCW Arab Youth Survey, der größten Studie über die größte Bevölkerungsgruppe der MENA-Region, mit mehr als 200 Millionen Jugendlichen, nennen 57 % der arabischen Männer und Frauen im Alter zwischen 18 und 24 Jahren die VAE als ihre erste Wahl, noch vor den Vereinigten Staaten (24 %), Kanada (20 %), Frankreich (15 %) und Deutschland (15 %). Die Beliebtheit der VAE als Wohnort ist auf dem höchsten Stand, seit die Arabische Jugendumfrage diese Frage 2012 erstmals gestellt hat. Damals Jahr gaben 33 % der Befragten an, dass sie am liebsten in den VAE leben würden, gefolgt von Frankreich und den USA.

Die Anziehungskraft der VAE erstreckt sich auf die gesamte MENA-Region: 51 Prozent der nordafrikanischen Jugendlichen gaben an, dass sie am liebsten in den VAE leben würden, gefolgt von den USA (24 %). Für Jugendliche aus der Levante waren die VAE die erste Wahl (57 %), gefolgt von Kanada (31 %), und für 63 & der GCC-Bürger waren die VAE das bevorzugte Land, um dort zu leben, gefolgt von den USA (19 %).

Zum 11. Mal in Folge sind die VAE auch das Land, von dem sich die meisten jungen Araber wünschen, dass es wie ihr eigenes ist. Als Vorbild für 37 % der arabischen Jugendlichen insgesamt, rangieren die VAE  vor den USA (22 %), Kanada (18 %), Deutschland (14 %), Frankreich (11 %) und der Türkei (11 %).

Sunil John, Präsident, MENA, BCW und Gründer von ASDA’A BCW, äußert sich dazu: “Die VAE, die zum 11. Mal in Folge als Vorzeigeland der Region ausgezeichnet wurden, sind nach wie vor ein Leuchtturm der Hoffnung und der Möglichkeiten für junge arabische Männer und Frauen im gesamten Nahen Osten und Nordafrika. Die anhaltende Beliebtheit der VAE ist ein Beweis für die visionäre Führung der VAE, die eine der erfolgreichsten Weltausstellungen in der Geschichte der Veranstaltung ausrichteten – trotz der weltweiten Störungen durch die Covid-19-Pandemie – und sich nun darauf vorbereiten, die UN-Klimakonferenz (COP28) im November 2023 auszurichten. Was vielleicht am aufschlussreichsten ist, ist die Tatsache, dass die VAE bei allen Themen, die die arabische Jugend in unserer Studie als am wichtigsten für sie bezeichnete, wie z. B. Beschäftigungsmöglichkeiten, Bildungsqualität und die Erhaltung der kulturellen Traditionen und Werte der Region, sehr gut abschneiden.”

In diesem Jahr beauftragte ASDA’A BCW, die führende Kommunikationsberatung in der MENA-Region, IDS Research & Consultancy mit der Durchführung von persönlichen Interviews mit 3.400 arabischen Jugendlichen vom 13. Mai bis 16. Juni in 50 Städten in 17 arabischen Staaten, wobei die Stichprobe zu gleichen Teilen aus Männern und Frauen bestand.

Laut der Studie sind die fünf wichtigsten Attraktionen der VAE die wachsende Wirtschaft (27 %), die sichere Umgebung (26 %), die großzügigen Gehaltspakete und das breite Spektrum an Arbeitsmöglichkeiten (beide von 22 % der Befragten genannt) sowie die effektive Führung des Landes (17 %). Die Achtung der kulturellen Traditionen der Region, die Qualität des Bildungssystems, die Leichtigkeit, mit der ein Unternehmen gegründet werden kann, und die niedrigen Steuern in den VAE waren weitere Anreize.

Die meisten Emiratis begrüßen die neuen Richtlinien der VAE für nachhaltiges Wachstum. Mehr als neun von zehn Befragten (94 %) befürworten die jüngste Einführung längerer Aufenthaltsvisa für Expatriates und neue Regeln für deren leichtere Erlangung; 84 % unterstützen die Entscheidung, Expatriates den vollständigen Besitz von Onshore-Unternehmen zu gestatten; 83 % befürworten die baldige Einführung der Körperschaftssteuer; und fast neun von zehn Befragten (87 %) akzeptieren die Einführung einer Arbeitswoche von Montag bis Freitag. Mehr als die Hälfte (54 %) akzeptieren das Recht unverheirateter Paare, zusammenzuleben.

Die meisten arabischen Jugendlichen sagen, dass ihre beste Zeit noch vor ihnen liegt, aber die emiratische Jugend ist besonders optimistisch: 91 % sagen, dass ihre besten Tage noch vor ihnen liegen, und alle finden, dass sich die Wirtschaft des Landes in die richtige Richtung entwickelt. 48 % der im Rahmen der Studie befragten VAE-Bürger gab an, dass es leicht sei, einen Arbeitsplatz zu finden.

Obwohl die Emiratis im Vergleich zu ihren arabischen Mitbürgern in anderen Ländern zweifellos privilegiert sind, sind sie sich der Herausforderungen, vor denen die Region steht, durchaus bewusst. 45 % nannten die steigenden Lebenshaltungskosten als größtes Hindernis, gefolgt von Arbeitslosigkeit (27 %) und Klimawandel (18 %).

Jeweils ein Drittel der befragten Emiratis (33 %) gaben an, dass ihre Religion und ihre Nationalität für ihre persönliche Identität am wichtigsten seien, verglichen mit 41 % der arabischen Jugendlichen insgesamt, die ihre Religion als entscheidend bezeichneten.

Wie ihre arabischen Altersgenossen in der gesamten Region ist eine klare Mehrheit der jungen Emiratis (75 %) der Meinung, dass es wichtiger ist, die religiöse und kulturelle Identität der arabischen Welt zu bewahren, als eine stärker globalisierte Gesellschaft zu schaffen. Jedoch 55 % der arabischen Jugendlichen insgesamt meinen, dass die arabische Sprache für sie weniger wichtig ist als für ihre Eltern.

Fast jeder zehnte VAE-Bürger (89 %) sagen, dass Männer und Frauen die gleichen Rechte und 84 % dass sie die gleichen Beschäftigungsmöglichkeiten haben.

Read more:

https://www.bcw-global.com/newsroom/global/14th-annual-asdaa-bcw-arab-youth-survey

https://www.arabianbusiness.com/politics-economics/uae-is-the-country-most-arab-youth-want-to-live-in

Frauen sind als Anlegerinnen erfolgreicher als Männer – leider gibt es einen Haken.

Oktober 2022

Eine internationale Studie über die Investitionskompetenzen von Frauen hat aufgezeigt, dass  die Anlagekompetenz von Frauen höher ist, als die von Männern. Weibliche Anleger tätigen durchweg bessere Investitionen als Männer, obwohl sie oft über ein geringeres Finanzwissen verfügen. Auch Fidelity, eine amerikanische Investmentplattform hat festgestellt, dass Frauen ihre Investitionen im Vorfeld gründlicher recherchieren, Finanzpläne erstellen um ihre Ziele zu erreichen und sich zur Beratung an Fachleute wenden. Zudem entscheiden sich Frauen mehr für nachhaltigere Anlagen, das macht sie folglich zu verantwortungsbewussten Investorinnen.

Und hier ist der Haken:

Frauen neigen dazu,  ihre Fähigkeiten, von denen andere überzeugt sind dass sie sie beherrschen, schlechter einzuschätzen. Dies gilt auch für Bereiche wie etwa technisches Wissen. Bereits eine Harvard-Studie stellte ein ähnliches Phänomen fest.

Untersuchungen zur Finanzkompetenz zwischen den Geschlechtern haben gezeigt, warum Frauen bei Tests zu Finanzfragen tendenziell schlechter abschneiden. Sie neigen dazu zu glauben, dass ihre Finanzkenntnisse nicht ausreichend sind. Wenn sie die Möglichkeit haben, ein Frage mit “Ich weiß es nicht” zu beantworten, wählen sie diese Option. Scheint diese Antwort jedoch nicht auf, dann geben sie mit großer Wahrscheinlichkeit die richtigere Antwort als Männer. Die Selbstwahrnehmung von Frauen ist folglich nicht immer ein Indikator für ihr Erfolgspotenzial.

Am Arbeitsplatz kann dies bedeuten, dass sie keine höheren Gehälter aushandeln oder sich nicht für anspruchsvolle Projekte oder Beförderungen bewerben. So ist es nicht verwunderlich, dass Frauen, obwohl sie in Sachen Investitionen hervorragend agieren, sich immer noch als Finanzmanagerinnen der Haushaltsausgaben sehen, aber nicht als Investorinnen mit einer langfristigen Vision. Folglich ist es wichtig, dass  Frauen von ihrem Umfeld unterstützt werden.

Was kann Frauen helfen, die Barriere eines negativen Selbstbildes zu überwinden?

Es wäre wichtig, eine Wachstumsmentalität zu fördern die zeigt, dass Versagen und das Begehen von Fehlern wesentliche Bestandteile des Lernprozesses sind. Es gilt Risiken einzugehen und neue Herausforderungen anzugehen.

Darüber hinaus sollten Frauen daran arbeiten, das sogenannte Impostorsyndrom (Hochstapler-Syndrom) zu überwinden, also das Gefühl von massiven Selbstzweifeln bzgl. der eigenen Leistung. Das äußert sich darin, sich als Hochstaplerin zu fühlen, weil man trotz herausragender Leistungen in dem Glauben verharrt, dass man in Wirklichkeit nicht klug ist und jeden getäuscht hat, der etwas anderes denkt.

Es gibt einige hilfreiche Tipps, die Frauen berücksichtigen könnten, um ihr Selbstvertrauen  in das Anlegen ihrer Finanzen zu stärken. Etwa einen kleinen Teil jedes Monatsgehalts zu investieren unter dem Motto „Learning by doing“. Eine weitere Möglichkeit wäre, schon bei den Kindern mit der Vermittlung von Finanzwissen zu beginnen. Auch bieten sich für Frauen Schulungen an für das eigene Selbstbewusstsein und für Investment unter dem Motto „Wissen macht stark“.

Fazit – Unternehmen sind gut damit beraten das nächste Mal eine Frau für das Finanzgebaren einzustellen.

Read more:

https://www.manager-magazin.de/harvard/management/impostor-syndrom-hoeren-sie-auf-frauen-selbstzweifel-einzureden-a-e63bea90-459d-41ae-9500-37810a763b5b

https://www.arabianbusiness.com/opinion/women-investors-are-more-successful-than-men-heres-why?utm_medium=email&utm_medium=email&utm_campaign=Burj%20Khalifa%20costs%20revealed%20Instagram%20pushes%20more%20ads%20Prince%20Alwaleed%20pictures%20095244%20AM&utm_content=Burj%20Khalifa%20costs%20revealed%20Instagram%20pushes%20more%20ads%20Prince%20Alwaleed%20pictures%20095244%20AM%20CID_3bafbcd586bce4583b2ef14e952d4952&utm_source=Newsletters&utm_term=Women%20investors%20are%20more%20successful%20than%20men%20Heres%20why

Ein Thema quer durch die Kulturkreise: Mamas und deren Wiedereinstieg in den Beruf – wie kann man sich den Einstieg erleichtern?

Die intensive physische und psychische Anpassung für den großen Schritt zurück ins Berufsleben kann für frischgebackene Mütter sehr anstrengend und herausfordernd sein. Es fühlt sich oft an,  als wären man in einen schnell fließenden Fluss hineingeraten und muss nun mit aller Kraft den eigenen Schwimmstil an das Tempo der Arbeitskollegen anpassen. Es gibt aber Tricks und Tipps, die uns die erste Zeit der Rückkehr an den Arbeitsplatz erleichtern können.

Sich über die eigenen Vorstellungen und Wünsche Gedanken machen!

Es ist wichtig, dass Du für Dich selbst grundlegende Fragen klärst, wie: Möchte ich in meinen alten Beruf zurückkehren oder will ich mich beruflich verändern? In welchem Umfang kann und zu welchen Zeiten möchte ich wieder arbeiten? Ist vielleicht der Schritt in eine selbstständige Tätigkeit eine Alternative für mich?

Keine „Wenn und Aber…“!

Je länger die Karenzzeit dauert, desto weniger trauen sich Mütter zu, beruflich wieder Fuß zu fassen. Regula Zellweger, eine Schweizer Psychologin und Laufbahnberaterin mit eigener Praxis, spricht vom fehlenden Selbstwirksamkeitsglauben und meint: „Für den beruflichen Wiedereinstieg braucht es neben einem guten sozialen Netz auch Vertrauen und eine Portion Frechmut.“ Wer innerlich nicht wirklich bereit ist und mit Unschlüssigkeit und Zweifel ins Rennen steigt , wird sich genauso schwer tun wie jene, denen der Status quo bequem erscheint. Wer jedoch richtig Lust auf die neue Herausforderung hat, wird die Laufstrecke meistern.

Wenn Du die Möglichkeit hast, könntest Du zum Beispiel zunächst mit Teilzeit beginnen, um den Druck des Jonglierens zwischen Arbeit und Privatleben zu mindern. (Allerdings signalisierst Du damit Deinen Kollegen eventuell, dass Du nicht mehr in der gleichen Weise wie früher arbeitest und sich Deine Aufmerksamkeit verlagert hat. Musst Du von Beginn an wieder Vollzeit arbeiten, ist das zwar schwieriger, bringt Dich aber schneller wieder auf Augenhöhe mit den Teammitgliedern.) Auch ist es eine gute Sache mit dem Wiederstieg in der Wochenmitte zu beginnen. So kannst Du nach wenigen Tagen, am Wochenende, die neue Situation in Ruhe reflektieren und Dir eventuelle Verbesserungen überlegen.

Die Familie in die Überlegungen mit einbeziehen!

Wenn Du wieder erwerbstätig wirst, werden sich eure Abläufe und Gewohnheiten ändern. Es ist wichtig, dass Deine Familie den beruflichen Wiedereinstieg unterstützt. Überlegt gemeinsam, wie die Arbeitsteilung dann aussehen soll. Wird die häusliche Arbeit nicht neu verteilt, führt das schnell zu Über- und Belastung für alle. Paaren, die nicht im Vorhinein über ihre Wünsche und Pläne bezüglich der neuen Situation sprechen, droht Gefahr in einen Strudel aus Vorwürfen zu geraten.

Überlegt auch, welche Hilfen Du im Haushalt und mit den Kindern in Anspruch nehmen kannst. Großeltern, Geschwister, Freunde etc. können Euch vielleicht unterstützen. Überlege Dir auch „Notfallpläne“ für die Kinderbetreuung an schulfreien Tagen oder bei Krankheit.

Mit guter Vorbereitung Selbstzweifel nehmen!

Eine Weiterbildung kann als Dir Sprungbrett zurück in den Beruf dienen. Du polierst damit deine Fachkenntnisse und dein Selbstbewusstsein auf und triffst dort auf Gleichgesinnte. Nach dem Kurs hast Du ein für die Bewerbung wichtiges Dokument in Händen. Erkundige Dich, welche Kurse in Deiner Nähe angeboten werden, welche für Dich in Frage kommen, und ob es dafür eine finanzielle Förderung gibt.

Arbeitgeber und Personalberater wissen, dass Frauen, die wiedereinsteigen wollen, nicht mit einem überbordenden Selbstbewußtsein kommen, dafür aber meist hoch motiviert und leistungsbereit sind.

Übung macht den Meister!

Nach Angaben von Workparent, einem US-amerikanischen Beratungsunternehmen für berufstätige Eltern und Arbeitgeber, können Übungsläufe Dir dabei helfen, die neue, komplizierte Logistik der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu bewältigen. So sollte der erster Arbeitstag nicht mit dem ersten Tag zusammenfallen, an dem Dein Kind mit der Frühbetreuung,  dem Kindergarten oder der Schule beginnt oder mit einer Nanny zu Hause bleibt. Beginne mindestens zwei Woche früher, damit Dein Kind und Du Zeit haben, sich an den neuen Tagesablauf zu gewöhnen. So hast Du eine realistische Vorstellung davon, was Dich erwartet.

Sei geduldig mit Dir selbst und triff keine überstürzten Entscheidungen!

In den ersten Wochen sollte man sich und seine Gefühle nicht überstrapazieren, wird in einem Bericht der US-amerikanischen Wirtschaftsnachrichten-Website Harvard Business Review vom August 2019 geraten. Viele Frauen kehren nach der Elternzeit an ihren Arbeitsplatz zurück und sind bald am überlegen, ob sie kündigen sollen. Tatsache ist, dass die Frauen müde und voller Selbstzweifel sind. Es ist eine emotional aufwühlende Zeit und der falsche Moment, um so wichtige Entscheidungen, wie die einer Kündigung,  zu treffen. Es gilt daran zu denken, dass die schwierige Phase vorübergehend ist und vorbei gehen wird.

https://www.wireltern.ch/artikel/wiedereinstieg-in-den-beruf-nach-familienpause-070820.

f

Würzige Fischpaste und gesalzener Fisch – Malleh Gourmet

Oktober 2022, Thema „Pionierinnen des Abend- und Morgenlandes”

Malleh Gourmet ist ein in Dubai gegründetes Einzelhandelsunternehmen, das von den Sabbagh-Schwestern ins Leben gerufen wurde. Nazek und ihre Schwester Zohoor haben die altbewährte Kunst des Einsalzens von Fisch (Malleh) in ein wunderschön verpacktes Feinkostprodukt umgewandelt, das sowohl die jüngere Generation der Emiratis, als auch den internationalen Markt begeistern soll.

“Wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, dann habe ich es auch geschafft.”, erzählt  Nazek dem Team von ‚Food by Gulf News‘ und fügt hinzu, dass sie schon als Kind die aufgeschlossenste und eigensinnigste der vier emiratischen Schwestern war. Diese Eigenschaft ist vielleicht auch der Grund dafür, dass sie und ihre ältere Schwester Zohoor es sich zur Aufgabe gemacht haben, emiratische Rezepte zu bewahren und in die Welt zu tragen.

Die beiden wuchsen in den 1960er Jahren in Old Dubai, in Deira auf. Deira ist eine Küstenregion von Dubai, wo Fischfang und Perlentauchen die Haupteinnahmequellen waren. “Damals wurde das Essen noch traditionell zu Hause gekocht, hauptsächlich waren es Fischgerichte.”, erzählt Nazek. Gab es keinen frischen Fang, dann verwendeten die Frauen fermentierten und gesalzenen Fisch.

Nazek arbeitete als Bauingenieurin bei der Stadtverwaltung von Dubai, während Zohoor einen Master of Philosophy in Ernährungswissenschaften an der Universität Liverpool in England erwarb. Das Jahr 2008 war der Wendepunkt in Nazeks beruflicher Laufbahn. “Zwei Jahre vor meiner Pensionierung, jung und energiegeladen, begann ich mit der Planung meines Projekts für die Zeit nach der Pensionierung.” Die beiden Schwestern stellten fest, dass mit der jüngeren Generation und den Kochtrends in den sozialen Medien die traditionellen emiratischen Rezepte verloren gingen. “Unsere Großeltern waren verstorben und unsere Eltern alt. Also dachten wir, dass es an der Zeit war, die uralten trditionellen Rezepte zu bewahren und sie auch als Lebensmittelprodukte anzubieten, die das Erbe der VAE wiederspiegeln sollten. Etwas, das auch Touristen als Geschenk in ihr Heimatland, als authentisches Essen aus den VAE, mitnehmen können.” Zwei Jahre später, im Jahr 2010, gründeten sie Malleh Gourmet.

Die ersten Jahre reisten sie viel um Lebensmittel zu erforschen und deren Konservierungsmethoden. Von der Planung der Produktlinie bis hin zur Verpackung,  der Schwerpunkt lag auf Hygiene und Nachhaltigkeit, dauerte es zwei Jahre, bis ihre Marke auf den Markt kam. Von der Auswahl des Holzes für die Verpackungskisten bis hin zur Schriftart des kunstvoll geschnitzten Logos war bei jedem Schritt akribische Planung und Kreativität gefragt. Ein Herausforderung war die Preisgestaltung. In den Supermärkten gab es viele ähnliche Produkte zu niedrigeren Preisen. Eine Senkung des Preises hätte bedeutet, Abstriche bei der Authentizität und Qualität machen zu müssen und dazu waren sie nicht bereit. Nazek erklärte: “Auch in 10 Jahren wird das Rezept für Mahyawa (eine würzige Soße aus fermentiertem Fisch) das selbe sein, wenn nicht sogar besser. Wir machen keine Kompromisse bei der Qualität wegen Kostengründen. Wir analysieren die Produkte nach den Kriterien warum sind sie gut sind und was verbessert werden muss

In Ihrem Geschäftslokal in Jumeirah, einem Stadtteil von Dubai, begannen sie mit dem Verkauf von traditionellen emiratischen Gewürzen und Fisch, wie Sehnah Shahgrah (gemahlene, getrocknete Sardellen, die mit Gewürzen vermischt und zu weißem Reis gegessen werden), der traditionellen Delikatesse Mehyawah (ist eine mit Gewürzen vermischte Sardellensauce, die als Dip mit Brot genossen wird), Malleh  (in Salz gepökelter, konservierter Fisch, in der Regel  aus den Fischen Gebab oder Kanaad) und Jashei (ein sonnengetrocknetes und gesalzenes Fischfilet ohne Haut und Kopf). Mehyawah stellte eine Herausforderung dar, denn die Zubereitung hängt von vielen Zutaten ab und die Herstellung erfordert Geduld und langjährige Übung.

“Unsere Produkte haben keinen Fischgeruch”, sagt Nazek und das liegt daran, dass der Zeitpunkt und der Fang des Fisches wichtig sind. Um dies zu gewährleisten, achten ihre Mitarbeiter an der Küste genau darauf, dass der Fisch nur bei bestimmten Gezeiten gefischt und direkt nach dem Fang gesalzen wird. “Die Haltbarkeit unserer gesalzenen und hygienisch verpackten Produkte beträgt sechs Monate und alle Produkte werden von Labors getestet”, so Nazek.

„Proteinreiche Ernährung ist ein globaler Trend. Wir haben ein Konzept für ein emiratisches Gourmetessen entwickelt, das gesund, schmackhaft und haltbar ist. Es ist uns gelungen, eine traditionelle lokale Delikatesse als Feinschmeckerkost zu präsentieren”, fügt sie hinzu. Eine weitere Ergänzung der Produktpalette, Tomaten- und Limettenpickles, wurde in mühevoller Kleinarbeit nach der Zeit von Covid-19 eingeführt.

Die Reichweite der Produkte von Malleh Gourmet geht von emiratischen Familien bis hin zu internationalen Hotelketten und Reisenden. Die Pandemie hat das Wachstum des Betriebs nicht gestoppt. “Es gab weniger Laufkundschaft aber mehr Online-Lieferaufträge. Wir konnten den Betrieb aufrechterhalten und fuhren mehr Schichten, da wir unseren Mitarbeitern nicht 12 Stunden´ das Tragen einer Maske zumuten wollten.

Malleh Gourmet ist langsam und stetig gewachsen und hat einen langen Weg hinter sich. Nazek wünscht sich, dass junge Leute “kreatives Kochen” mit denselben Zutaten ausprobieren. Nach ihr, ist das die Herausforderung und Notwendigkeit, wenn sie authentisches emiratisches Essen für die Zukunft bewahren wollen. Nazeks Wunsch: „Immer wieder neue kreative Speisen mit unseren Zutaten kreieren!”

Quellen:

Gulfnews.com: https://gulfnews.com/food/tale-of-two-emirati-sisters-preserving-uae-culinary-heritage-of-tangy-fish-paste-and-salted-fish-or-al-malleh-1.1630229504014?utm_source=piano&utm_medium=email&utm_campaign=13405&pnespid=uORnCnREMrkFhOLdrzK.AcOIvxXyRZxuKfDnxOZsqAVmI34jysK6ARqVv29bg2_BCCkPK6ESrA

Tradearabia.com: http://www.tradearabia.com/news/MISC_286515.html

Frying Pan Adventures:

Die ersten weiblichen Lokführerinnen der Kairoer U-Bahn

(September 2022) Thema „Pionierinnen des Abend- und Morgenlandes”

Die Kairoer Metro hat zwei Lokführerinnen eingestellt – ein Novum in einem Land, in dem ähnliche Aufgaben nur selten von Frauen übernommen werden.

Die französische RATP-Gruppe, die die Kairoer Metro-Linie 3, die Hauptlinie im Großraum Kairo, verwaltet, betreibt und wartet, hat kürzlich Frauen zu Zugführerinnen ausgebildet. Obwohl die Kairoer Metro die älteste U-Bahn-Linie in Afrika und der arabischen Welt ist – sie wurde Ende der 1980er Jahre zum ersten Mal eröffnet -, hat noch nie eine Frau einen Zug gefahren. In der patriarchalischen Gesellschaft Ägyptens kommt die Ernennung von Frauen in dieser Art von Beruf einer Rebellion gegen mehrere gesellschaftliche Beschränkungen gleich. Dieser Schritt ist ein Vorreiter auf dem Weg zur Stärkung der Rolle der Frau in Ägypten und zu ihrer Integration in verschiedenen Bereichen, und zwar in Berufen, die vor nicht allzu langer Zeit strikt den Männern vorbehalten waren.

Die Fahrgäste der Linie 3, der neuesten Linie des U-Bahn-Netzes, erleben nun, dass Frauen in der Fahrerkabine sitzen und den Zug selbständig und eigenverantwortlich leiten. Selbst für die größten Befürworter der Entwicklung der arbeitenden Frauen in Ägypten und im Nahen Osten kam das unerwartet und überraschend. 

Eine anonyme Quelle bei der RATP erklärte gegenüber der Nachrichten Website Al-Monitor: “Das Unternehmen hat seinen Bedarf an Zugführerinnen bekannt gegeben. Dies war das erste Mal, dass das Unternehmen eine solche Stellenausschreibung für Frauen in Ägypten machte. Unter den 30 Bewerberinnen, die die Prüfungen bestanden, wurden zwei Frauen eingestellt – Hind Omar und Suzan Muhammad. Das Unternehmen möchte in Zukunft mehr Frauen für verschiedene andere Tätigkeiten in den U-Bahn Linie 3 gewinnen.”

Al-Monitor sprach mit Hind Omar über die langen Verfahren und Tests, die sie durchlaufen hat, um die erste weibliche Lokführerin in Ägypten zu werden. Sie sagte: “Ich bin sehr stolz darauf, diese Aufgabe als eine der ersten beiden weiblichen Lokführerin zu übernehmen. Ich muss extrem geduldig, wachsam und feinfühlig sein, um mit jeder Situation umzugehen, mit der man als U-Bahn-Fahrerin konfrontiert werden kann. Ich halte jeden Tag mehrere Tausend Leben in meinen Händen.”

Sie merkte an: “Sobald ich in den Führerstand einsteige, erhalte ich unterschiedliche Reaktionen von den Zugpendlern. Einige Frauen umarmen mich und geben mir ihren Segen, während andere Pendler mir vorwerfen, dass ich den Männern die wenigen Arbeitsmöglichkeiten in Ägypten stehle. Einige bezweifeln sogar, dass ich eine gute Zugführerin werden kann, da sie glauben, dass Frauen immer noch nicht in der Lage sind, Autos richtig zu fahren“, und fügte hinzu: “Der seltsamste Vorfall, der mir passiert ist, war, als ein alter Mann, der sich auf eine Krücke stützte, sich weigerte, in den Zug zu steigen, als er mich am Steuer sah. Ich gebe jedoch ein Beispiel für andere Mädchen in Ägypten, um die vorherrschende Meinung über Frauen zu ändern. Meine Fähigkeiten beweisen, dass Frauen nicht nur zu Hause, sondern auch in verschiedenen Arbeitsbereichen erfolgreich sein können. Die angehenden Fahrerinnen haben die gleichen Fahr- und Qualifikationstests während der RATP-Schulungskurse wie die Männer absolviert, und einige von ihnen haben bessere Ergebnisse erzielt”.

Sie resümiert: “Ich habe nie davon geträumt, einen Zug zu fahren. Vor mir hat keine Frau diesen Beruf ergriffen und mich folglich dazu inspiriert. Aber jetzt ermutige ich andere Frauen, in diesem und anderen für Frauen schwierigen Bereichen Fuß zu fassen, um zu beweisen, dass wir alles erreichen können, was wir uns vornehmen.” Sie freut sich über die Unterstützung ihrer Familie. “Meine Eltern fanden es anfangs seltsam, aber schließlich haben sie mich unterstützt”, sagt die 30-Jährige. Ihr Mann habe sie von Anfang an in ihrem Entschluss bestärkt.

Ahlam Hanafi, Mitglied des Nationalen Frauenrates, erklärte gegenüber Al-Monitor: “Wenn Frauen eine angemessene Bildung und Ausbildung erhalten, können sie die gleichen Aufgaben wie Männer übernehmen. Sogar Aufgaben, die früher als weit hergeholt und schlichtweg unmöglich für Frauen galten. Wir sind stolz auf die neuen U-Bahn-Fahrerinnen.” Sie erklärt weiters: “Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat es Frauen ermöglicht, wertvolle Leistungen zu erbringen. Unser Land muss die Kreativität und Innovation der Frauen nutzen. In der heutigen Welt leisten Frauen in verschiedenen Berufen hervorragende Arbeit, und wir sind mit der Gleichstellung der Frauen im Rückstand. In Ägypten sollten Frauen schon vor langer Zeit in der Lage sein, viele Berufe auszuüben.“

Die Ernennung von Frauen zu U-Bahn-Fahrerinnen erfolgt im Rahmen des umfassenden Ausbaus der Metro Kairo und der Einrichtung neuer Linien, um die mehr als 20 Millionen Einwohner Kairos zu versorgen. Mit der Eröffnung von drei neuen Metrolinien und der ersten Einschienenbahn-Linie, die den äußersten Osten des Großraums Kairo mit dem äußersten Westen verbindet, will Ägypten sein öffentliches Verkehrssystem und -netz verbessern.

Lesen Sie mehr: https://www.al-monitor.com/originals/2022/09/meet-cairos-first-female-metro-train-drivers#ixzz7etTuOe8Z

Kleine Zeitung: https://www.kleinezeitung.at/international/6179996/Erstmalig_In-Kairo-sind-nun-auch-Frauen-in-UBahn-am-Steuer

Quelle Al-Monitor.com is a trusted and award-winning independent source of Middle East news and analysis, founded 2012, https://www.al-monitor.com/mission https://www.al-monitor.com/mission
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner