Eid al-Fitr das Zuckerfest

Das religiöse Fest Eid Al-Fitr, das Fest des Fastenbrechens, auch als Kleines Zuckerfest, Ramadan Fest, Fastenbrechen am Ende des Ramadan, Bayram-Fest oder Ramazan Bayrami bekannt,  ist einer der beiden großen Feiertage, welcher von Muslimen auf der ganzen Welt gefeiert wird. Eid Al-Fitr markiert das Ende des Fastenmonats Ramadan, während Eid Al-Adha (Opferfest) am Ende der jährlichen Pilgersaison gefeiert wird. (Das Opferfest Eid Al-Adha wird zum Gedenken an den Propheten Ibrahim gefeiert. Üblicherweise wird zu dieser Feier ein Tier geopfert und das Fleisch an Bedürftige verteilt. Das Opferfest Eid Al-Adha wird ungefähr 70 Tage nach Eid Al-Fitr gefeiert.)

Beide Feste dauern je nach Land und Region bis zu drei Tage. Es ist für Muslime so wichtig wie das Weihnachtsfest für Christen. Im heurigen Jahr 2024 endet der Ramadan am Abend des 09.04.. An diesem Abend beginnt auch das Feiern.

Mit Eid Al-Fitr feiern gläubige Muslime, dass sie den Ramadan und die damit verbundenen Entbehrungen gemeistert haben. Der Ramadan ist damit offiziell beendet und die Regeln betreffend der Essenszeiten, des Fastens, sind aufgehoben. Die Gläubigen bitten Allah um die Anerkennung ihrer Gebete und Mühen während des Ramadan und um die Vergebung etwaiger Fehler.

Zu Ende des Ramadan beten die Gläubigen in der Moschee um den Segen Gottes (Allah), spenden für die Armen (Zakat – Almosen für die Bedürftigen) und beten das Eid-Gebet (Festgebet). Die Entrichtung des Zakat ist für jede/n Muslim Pflicht, sofern es ihr oder ihm möglich ist. 

Anschließend ist es üblich, sich mit der Familie und Verwandten zum gemeinsamen Festessen und Feiern zu treffen. Geschenke, wie beim christlichen Weihnachtsfest, sind üblich und Süßigkeiten sind beliebt – daher der Name „Zuckerfest“. Mancherorts wird das Fest auch mit Lichterumzügen und Volksfesten gefeiert. 

Wer Freunden und Bekannten alles Gute wünschen möchte, kann beispielsweise auf folgende Glückwünsche zurückgreifen:

„Eid Mubarak“ (arabisch)

„Bayram mübarek olsun“ (türkisch) – „Ich wünsche ein gesegnetes Fest!“ oder

Der islamische Kalender ist ein Mondkalender, welcher auf der Grundlage der Mondphasen berechnet wird. Ein neuer Monat beginnt, wenn die zunehmende Mondsichel am Himmel sichtbar ist. Das variiert bei den weltweiten Zeitzone und so kann ein muslimischer Feiertag, je nach Land und Zeitzone, an verschiedenen Tagen stattfinden. Das 12-monatige Mondjahr ist etwa 11 Tage kürzer als beim gregorianischen Sonnenkalender (der 365-Tage-Kalender).

„Lylat al-Qadr“ Die Nacht der Bestimmung und des Schicksals

Im Gegensatz zum Heiligabend im Christentum, der immer am 24. Dezember gefeiert wird, fällt die Nacht der Bestimmung nicht auf ein exaktes Datum, sondern immer auf ein ungerades Datum der letzten zehn Tage im Ramadan (Fastenmonat der Muslime) – den 21., 23., 25., 27. oder 29. Tag. Im Jahr 2024 fällt diese Nacht in Europa auf den 5. April.

Die Nacht der Bestimmung ist eine der wichtigsten und heiligsten Nächte im islamischen Kalender. In dieser Nacht, im Jahr 610 n. Chr., wurde dem Propheten Muhammad vom Erzengel Gabriel der Koran offenbart. Dieses Ereignis markiert den Beginn seines Prophetentums als Gesandter Allahs.

Nach dem Islam ist diese Nacht „besser als das Beten in 83 Jahren“ (1000 Monate) und soll sich durch besondere Ruhe und Frieden auszeichnen. Viele Gläubige verbringen die Nacht mit Gebeten, bitten um Vergebung und erbitten Gottes Segen. Sie gilt zudem als die Nacht, in der das Schicksal der Menschen für das kommende Jahr entschieden wird.

Unter interreligiösen Religionswissenschaftlern gibt es die Auslegung, dass die Nacht der Bestimmung dem Weihnachten im Christentum entspricht.

Wahrlich, Wir haben ihn (den Qur’an) herabgesandt in der Nacht von Al-Qadr.
Und was lehrt dich wissen, was die Nacht von Al-Qadr ist?
Die Nacht von Al-Qadr ist besser als tausend Monate.
In ihr steigen die Engel und Gabriel herab mit der Erlaubnis ihres Herrn zu jeglichem Geheiß.
Frieden ist sie bis zum Anbruch der Morgenröte. .
Sure Al-Qadr. 3-5

Wer ratscht am Karfreitag und warum darf man nicht tanzen?

Der Karfreitag ist einer der höchsten Feiertage für katholische und evangelische Christen und der Höhepunkt der vorösterlichen Fastenzeit. Jesus, der Sohn Gottes, wurde an diesem Tag gekreuzigt. Für die Christen bedeutet dass, das Jesus mit diesem Opfer die Sünde und Schuld aller Menschen auf sich genommen hat. Der Name leitet sich vom althochdeutschen »kara« ab, was »Trauer« heißt.

In Deutschland ist der Karfreitag ein gesetzlicher und zugleich stiller Feiertag an dem Einschränkungen gelten. Öffentliche Veranstaltungen wie Märkte, Sport- und Unterhaltungsveranstaltungen sind verboten, es gilt zudem ein Tanzverbot.

Ratschen

Ratschen sind Handinstrumente aus Holz die mit einem hölzernen Zahnrad um die eigene Achse gedreht werden. Dabei entsteht ein laut ratterndes Geräusch. Anstelle der Kirchenglocken rattern und knarren die Ratschen bis zur Auferstehungsfeier. Auch „ratschen“ sie, um die Tageszeiten anzuzeigen oder zum Gottesdienst zu rufen.

Der Brauch der Ratschen ist in vielen katholisch geprägten Gebieten Österreichs und Deutschlands seit Jahrhunderten tief verankert und in die Liste des „Immateriellen Kulturerbes der UNESCO“ aufgenommen.

Bizarre Bräuche

Auf den Philippinen lassen sich Gläubige kreuzigen. In Mexiko kommt es häufig zu Geißelungen während der Aufführungen der Passion Christi und bei Prozessionen. In Spanien tragen die Teilnehmer der zahlreichen Prozessionen spezielle Kutten und ziehen unter dumpfen Trommelschlägen durch Städte und Ortschaften.

Was grünt am Gründonnerstag und warum fliegen die Glocken nach Rom?

Der Gründonnerstag ist der Tag vor Karfreitag. Er erinnert an das letzte Abendmahl, das Jesus mit seinen Jüngern vor seiner Kreuzigung feierte. Als symbolische Geste der Liebe zu den Menschen, wusch er vor dem Abendessen seinen 12 Jüngern (Anhängern) die Füße.

Mit dem Wort Grün ist nicht die Farbe gemeint, sondern vermutlich das althochdeutsche “grunen”, was “greinen” oder “weinen” bedeutet.

Mit dem Gründonnerstag beginnt das Leiden und Sterben Jesu. Der Bibel zufolge, verbrachte Jesus die Nacht zum Karfreitag in Todesangst, wissend, dass Judas, einer seiner Jünger, ihn vor dem Morgengrauen verraten würde.

Christen gedenken dieser Tat am Gründonnerstag mit Abendmahlsgottesdiensten. Diese werden feierlich gestaltet und während des Gloria (Lobgesang) läuten alle Glocken, um dann bis zum Gloria in der Osternacht zu verstummen. Es gibt den Ausspruch: „Die Glocken fliegen nach Rom.“ An die Stelle des Glockengeläutes treten im österreichischen Kärnten einstweilen die Ratschen, aus Holz gefertigte Krachmacher, die vor allem am nächsten Tag, bei den Karfreitagsprozessionen, ordentlich lärmen. Das Allerheiligste (die heilige Hostie) wird zu einem Seitenaltar getragen. In vielen Kirchen wird als Zeichen der Trauer der Schmuck entfernt (Decken, Blumen, Kerzen etc.). Zum Gottesdienst gehört auch der Ritus der Fußwaschung. Nach dem Vorbild Jesu waschen Priester, Bischöfe und auch der Papst den Anwesenden die Füße.

Die drei heiligen Öle, das Katechumenenöl für die Salbung der Taufbewerber/innen, das Krankenöl und der Chrisam für die Salbung bei der Taufe, Firmung, Priester- bzw. Bischofsweihe sowie der Weihe von Altären, Kirchen und Glocken, werden geweiht.

Will man einem alten Brauch glauben (der ins 14. Jhd. zurückgeht), dann soll der Genuss von grünem Gemüse und Kräutern an diesem Tag Gesundheit und Kraft für das kommende Jahr geben.

Der Frühlingsbeginn und “Nouruz”

Nouruz ist das persische Neujahrsfest. Es hat seinen Ursprung im Zoroastrismus , wo der Frühlingsbeginn ein heiliger Moment war, an dem die Kräfte des Lichts und des Lebens die Dunkelheit und den Tod besiegten. 

Das Fest markiert den Beginn des neuen Jahres im persischen Kalender und wird zur Tag- und Nachtgleiche Salgascht gefeiert – am 20. oder 21. März. Laut der persischen Mythologie reicht Nouruz über 3000 Jahre zurück. Damit ist es vermutlich das älteste, noch heute gefeierte Fest der Welt. Laut UNO nehmen weltweit etwa 300 Millionen Menschen an den 13-tägigen Festlichkeiten teil. Die UNESCO hat das Fest als immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt. Verbreitet ist es überall dort, wo einst das persische Reich war und heute auch weltweit deren Gemeinschaften leben.

Vor den Nouruz-Feierlichkeiten findet der Hausputz Chuneh-Tekouni statt. Dieser steht für das neu erwachende Leben im Frühjahr.

Am Dienstagabend des letzten Mittwochs vor Nouruz wird über Lagerfeuer Tschahar-Schanbe-Suri auf Straßen und Plätzen gesprungen. Die Feiernden lassen symbolisch mit den Worten „Gib mir Deine Röte und nimm mir meine Blässe“ alles Negative aus dem scheidenden Jahr hinter sich.

Am Nouruz-Abend war es traditionell üblich, dass der Haji Firooz, ein schwarz bemalter Mann in leuchtend rotem Gewand, tanzend, singend und musizierend durch die Straßen zog, um das Neujahr zu verkünden.

Der prunkvolle Haft-Sin (“Die sieben S”) ist ein gedeckter Tisch, der mit sieben Symbolen geschmückt wird, welche eine zoroastrische Tugend darstellen und in Farsi mit einem „S“ beginnen. Jedes dieser Gegenstände symbolisiert eine Hoffnung für das kommende Jahr. Auch die Auslagen der Geschäfte sowie Restaurants werden mit „Haft Sin“ dekoriert.

Serkeh (Essig) als Symbol für Geduld und das Alter. 

Samanu (eine süsse Mehlspeise) für eine gute Ernte, Fruchtbarkeit und Wohlstand.

Für die Zubereitung von Samanu werden einige Tage vor Beginn von Nouruz, sieben Getreidesorten (Weizen, Gerste, Roggen, Hafer, Dinkel, Gerste, Hirse, Grünkern) zum Keimen gebracht. Das Grün wird entfernt, die Keimlinge zerstampft und in der Nacht vor Nouruz von den Frauen der Familie gekocht. Während des ständigem Rührens wird gesungen und die Frauen legen, bildlich gesprochen, Ihre Wünsche in den Samanu.

Sendjed (Mehlbeere) als Symbol der Liebe und Zuneigung.

Sabzeh (Weizensprossen) stehen für neues Leben und Wachstum.

Seer (Knoblauch) für Gesundheit und Heilung.

Seeb (Äpfel) für Schönheit und Gesundheit.

Somāq (eine säuerlich, getrocknete Beere bzw. Gewürz) für Fröhlichkeit und Freude.

Weitere Symbole, die auf den Tisch gestellt werden, sind beispielweise ein Aiineh Spiegel für die Wahrheit und Ehrlichkeit, Tokhm morgh rangi bemalte Eier für die Fruchtbarkeit, Sonbol Hyazinten für die Freundschaft, Sekeh Münzen für den Wohlstand, Sham Kerzen für das Feuer, ein Mahi ghermez Goldfisch im Wasser für die Glücklichkeit, ein Ketab Buch für die Weisheit, ein Heiliges Buch (die Avesta – die heiligen Texte der Parsen, der Koran oder die Bibel).
Nachbarn und Freunde werden besucht, um sich alles Gute zu wünschen, Geschenke auszutauschen und etwaige alte Streitigkeiten beizulegen. In der Familie besuchen traditionell die Jüngeren die Älteren. Oft wird in bunten Kleidern auf den Straßen getanzt.

Noch eine besondere Figur, die den Frühling verkündet, ist während der Feierteige auf den Straßen anzutreffen: der Amu-Nowruz, ein mit rotem Gewand Verkleideter mit einem Filzhut und schwarz bemaltem Gesicht. Mit einem Tamburin oder Gitarre Musik machend und fröhliche, satirische Lieder singend, wird er mit Geldspenden dafür entlohnt.

Sizdar-Bedar („die 13 zur Tür hinaus“): Am dreizehnten Tag nach Nouruz sollen, dem alten Volksglauben nach, böse Geister die Häuser heimsuchen. Um Unglück zu vermeiden, wird der ganze Tag deshalb mit der Familie bei Ausflügen in die freie Natur mit Picknicks verbracht.

Euch allen, die heute feiern, wünsche ich Gesundheit, Freude, Glück und Zufriedenheit im neuen Jahr 1403.

RAMADAN (arab.) – die brennende Hitze, die Trockenheit, der sonnenverbrannte Sand

Der Ramadan, der neunte Monat im islamischen Kalender, der Fastenmonat der Muslime, beginnt in diesem Jahr 2024 am 10. (11.) März und endet am 9. (10.) April. Das genaue Datum variiert aufgrund der geographischen Lage der verschiedenen Länder.

Der Mondmonat beginnt mit dem Neumond. Erst wenn die Sichel des neuen Mondes (arabisch: hilal) am Himmel zu sehen ist, beginnt der Ramadan. Dieses Datum wird auch als “Geburt des neuen Mondes” bezeichnet.

Der Ramadan erinnert an die Offenbarung im Jahre 610 durch den Erzengel Gabriel an den Propheten Mohammed. Die Nacht, in der die ersten Koranverse herabgesandt wurden, bezeichnet man als „Nacht der Bestimmung“ (arabisch: lailat-ul qadr).

Das Fasten (arabisch: Siyâm) ist das wichtigste Gebot im Ramadan und gehört zu den „fünf Säulen des Islam“ (Glaubensbekenntnis, Gebet, Almosensteuer, Ramadan, Pilgerfahrt). In der Sure 2,187 steht: “…Und esst und trinkt bis der weiße Faden von dem schwarzen Faden der Morgendämmerung für euch erkennbar wird. Danach vollendet das Fasten bis zur Nacht….”. So wird im Ramadan zwischen der Morgendämmerung und dem Sonnenuntergang nichts gegessen und getrunken, auch auf Rauchen und Geschlechtsverkehr wird verzichtet. 

Der Koran und der Islam geben auch Möglichkeiten zur Ausnahme, da manchen Menschen das Fasten gesundheitlich schaden kann. Kranke, Altersschwache, Schwangere, stillende Mütter und Frauen in der Menstruation sind davon ausgenommen. Es gibt auch die Möglichkeit den versäumten Fasttag nachzuholen. Personen, wie chronisch Kranke, sollen für jeden im Ramadan versäumten Fasttag einen Bedürftigen speisen oder einen kleinen finanziellen Betrag für Arme spenden (arabisch: fidya).

Kinder beginnen erst mit dem Eintritt der Pubertät zu fasten. Viele Kinder üben das Fasten aber schon vorher. Sie verzichten zum Beispiel auf Süßigkeiten oder fasten nur einen halben Tag.

Die Fastenpflicht lehrt, Gottes Gaben wie Essen und Wasser zu schätzen, indem man am eigenen Leib erfährt, wie sich Hunger und Durst anfühlen. Es ist auch eine Reinigung für Körper, Geist und Seele, ein sich bewusst machen, dass der Wohlstand in dem wir leben keine Selbstverständlichkeit ist. Solange der Fastende nicht von jeder üblen Tat, von jedem schlechten Wort und Gedanken ablässt, hat er sein Ziel nicht vollends erreicht. Barmherzigkeit wird groß geschrieben: jeder soll bedürftigen Menschen helfen, wie es ihm möglich ist, beispielsweise einen Bedürftigen speisen. Zudem beschäftigen sich die Gläubigen im Ramadan intensiver mit Beten oder dem Lesen des Korans.

Jeden Tag nach Sonnenuntergang findet das Fastenbrechen statt, das mit einem Gebet eingeleitet wird. Vor dem anschließenden Abendessen (arabisch: iftar) im Familienkreis wird traditionell eine Dattel gegessen mit einem Schluck Wasser dazu. Einladungen an Verwandte und befreundete Familien zu einem gemeinsamen Iftar gehören dazu. Auch in den Moscheen wird gefeiert, wo Essen an Bedürftige und Mitglieder ausgegeben wird.

Mit dem Ramadanfest, das Fest des Fastenbrechens (Eid al-Fitr), wird der Ramadan beendet. Es dauert drei Tage und ist eines der wichtigsten Feiertage. Der erste der drei Festtage wird mit einem gemeinsamen Gebet in der Moschee begonnen. Die Gläubigen bitten Allah darum, ihre Gebete und Mühen während des Ramadans anzuerkennen und Fehler zu verzeihen. Man beglückwünscht sich gegenseitig. In diesen Tagen werden Verwandte besucht, wobei traditionell die Jüngeren zu den Älteren kommen. Kinder werden beschenkt und es wird mit köstlichen Speisen und Spezialitäten ausgiebig im Familienkreis gefeiert.

“Wenn sich jemand nicht der Falschheit in Wort und Tat enthält, dann liegt Allah nichts daran, dass er sich des Essens und Trinkens enthält.” (Prophet Muhammad)

Zitat aus: Islamisches Zentrum Wien, “Fasten im Ramadan”

Der Valentin und die Liebe …

Wer war der heilige Valentin, der Patron der Verliebten und der Brautleute, dessen Sterbetag der 14. Februar 269 war? 

Valentin war Bischof der nördlich von Rom gelegenen Stadt Terni, wo ihm Christen wie auch Heiden hohe Achtung zollten. Der damalige römische Kaiser verlangte von ihm, dass er sich zum römischen Glauben bekehren solle. Er weigerte sich und wurde folglich von einem kaiserlichen Berater in Gewahrsam genommen. Valentin heilte dessen blinde Tochter und zum Dank ließ sich die Familie des Beraters taufen. Der Kaiser erfuhr davon, ließ Valentin enthaupten und auch die Familie des Mannes fand den Tod. 

Seit dem Jahr 350 wird der Valentinstag am 14. Februar gefeiert. Da die geschichtlichen Quellen über seine Person zu vielfältig und zu unklar sind, wurde der Tag beim Zweiten Vatikanischen Konzil im Jahr 1965 vom kirchlichen Heiligenkalender gestrichen. Die Volkstraditionen an diesem Tag sind jedoch erhalten geblieben. 

Eine Legende erzählt, das Bischof Valentin einem verliebten Paar zur Flucht und gegen den Willen der Eltern zur Ehe verholfen habe. So gilt er auch als Stifter glücklicher Ehen mit “Hindernissen”. 

Im Mittelalter glaubte man, dass die Vögel am 14. Februar mit der Paarung beginnen. Auch das ist eine mögliche Erklärung für die Verbindung des Namens Valentin mit den Liebenden. 

Eine andere Theorie beruft sich auf das normannische Wort Galantin (Ein Galan ist ein vornehm auftretender Liebhaber). Mit einem V wurde aus dem “Galantin’s-Tag” der Valentinstag.

Ein weiterer Ursprung wird im römischen Fest der “Lupercalia” vermutet. Die Namen junger Mädchen wurden auf Zettel geschrieben und unter den Burschen verlost. So kamen diese unkompliziert für das nächste Jahr, oder zumindest für den Festtag, zu einer Begleitung. 

In Frankreich, Belgien und England wurden seit Ende des 14. Jahrhunderts junge Paare durch das Los als Valentin und Valentine füreinander bestimmt. Durch einen Geschenketausch waren sie bis zum nächsten Valentinstag, verlobungsähnlich, miteinander verbunden.

In England war zeitgleich der Glaube, dass die erste Person des anderen Geschlechts, welche man in der Früh des 14. Februar sieht, die einzige und die wahre Liebe ist. 

Im 17. Jhd. entwickelte sich im angelsächsischen Raum der Brauch, an den/die Liebsten selbst gebastelte Valentinskarten zu schicken. Im 18. Jhd. wurden die ersten kommerziellen Grußkarten produziert.

“Durch die Blume” ließen sich Wünsche, Bitten und Hoffnungen ausdrücken und es entstand mit der Zeit eine Geheimsprache. Nicht nur den Farben und den Sorten, sondern jedem einzelnen Detail eines Straußes wurde eine eigene Bedeutung zugeschrieben. Diese Codes sind heute noch gültig. Sie waren regional verschieden und kompliziert wie eine Fremdsprache, sodass bald eigene Wörterbücher über die Sprache der Blumen geschrieben wurden. Mittlerweile gehört es zum Sprachgebrauch und Allgemeinwissen, dass rote Rosen „Ich liebe dich“ sagen.

Lady Mary Wortley Montagu schrieb im 18. Jhd., in ihren „Briefen aus Istanbul“, über die im Orient vorherrschenden Bedeutungen einzelner Blüten. Charlotte de Latour schreibt 1829 in ihrem Buch „Die Blumenpracht oder Symbolik des Pflanzenreichs“, über die versteckte Erotik und Sprache der Blumen. Eine Sprache, die trotz WhatsApp und SMS nach wie vor aktuell ist.

Der verschwundene Feiertag!

Mariä Lichtmess und der Schlenkerltag

02.02.2023

Früher wurde die Weihnachtszeit am 2. Februar beendet. An diesem Tag wurden von den Katholiken die Weihnachtskrippen und die Christbäume abgebaut und verräumt. Aus dem heutigen Alltag ist das Fest fast verschwunden.

Bis 1969 hieß dieser Tag in der katholischen Kirche „Mariä Reinigung“. Laut den damaligen Vorschriften und Bräuchen galt eine Frau 40 Tage nach der Geburt eine Kindes als unrein und musste 40 Tage nach der Geburt ein Reinigungsopfer in den Tempel bringen. Das Opfer war meist ein Pärchen Turteltauben. Da Jesus der erstgeborene Sohn war, galt er als Eigentum Gottes. So wurde auch er von seinen Eltern im Tempel vor Gott “dargestellt” und “ausgelöst”. Deshalb wird Mariä Lichtmess auch “Fest der Darstellung des Herrn” genannt.

Maria und Josef, die Eltern Jesus, begegneten dort dem greisen Simeon und der 84jährigen Prophetin Hannah, die das Kind als Messias (Der Gesalbte) erkannte und lobpries. Hannah bekräftigte die prophetische Rede Simeons, der darauf vertraute, dass er erst sterben wird, wenn er den Messias gesehen hat. Noch heute wird im Gottesdienst an diesem Tag folgendes vorgelesen: Der Alte stimmte ein Loblied auf das Kind an und pries es als Messias: „Denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen, den du bereitet hast vor allen Völkern, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel“.

Hannah hatte ein schweres Lebens hinter sich. Sieben Jahre nach ihrer Heirat wurde sie Witwe. Für eine kinderlose und verwitwete Frau war es in der damaligen Zeit schwierig in der Gesellschaft einen Platz zu finden. So war sie ab diesem Zeitpunkt darauf angewiesen, von der Gemeinschaft unterstützt zu werden. Hannah entschloss sich für ein Leben des Fastens und des Betens im Tempel. 

Seit der Liturgie-Reform 1970 endet in der katholischen Kirche die Weihnachtszeit am Sonntag nach dem Dreikönigstag, der am 6. Januar gefeiert wird. Seit 1997 gilt der 2. Februar in der katholischen Kirche auch als  „Tag des geweihten Lebens“, ein Tag des Dankes und der Bitte für die Menschen, die sich ganz Gott zur Verfügung stellen. Bis 1912 beispielsweise war der 2. Februar in Bayern ein gesetzlicher Feiertag.

Der 2. Februar war auch im Bauernjahr von großer Bedeutung und galt als Zahl- und Zinstermin. An diesem Tag konnten sich die Mägde und Knechte bei ihrem Dienstherrn neu verpflichten oder den Arbeitgeber, bzw. Hof, wechseln. Zu Martini (11. November) wurde dem Arbeitgeber mitgeteilt an Lichtmess wechseln zu wollen. Der Lohn, in Form von Geld oder Naturalien wurde am 2. Februar ausbezahlt. Meist war es der einzige Tag im Jahr, wo der Lohn ausbezahlt wurde. Oftmals erhielten die Mägde als Lohn einen neuen Kittel und die Knechte ein Paar neue Schuhe. Auch das Dienstbuch wurde dem Arbeitnehmer zurückgegeben. Darin stand dann oftmals zu lesen: “Bis Lichtmess treu gedient.“

Die Dienstboten mussten sich bei einem Wechsel auch oft von ihrem Kleinvieh (wie Hühner, Tauben oder Kaninchen) trennen, denn nicht jeder Bauer gestattete seinen Dienstboten die Haltung. Folglich wurden zu diesem Datum viele Tiere auf Tiermärkten verkauft. Im oberösterreichischen Wels findet heute noch der Glanglmarkt (glangln ist Dialekt und heißt herumziehen) statt. Er ist Österreichs größter Kleintiermarkt mit über 10.000 Tieren und wird jedes Jahr von zahlreiche Schaulustigen und Käufern besucht.

Der neue Dienst und das neue bäuerliche Arbeitsjahr startete am Tag der Heiligen Agatha, dem 5. Februar. Die Tage dazwischen nannte man „Schlenkerltag“ oder „Schlenkerlweil“. Es wurde gefeiert und die Familie besucht bis der neue Dienst begann.

An Mariä Lichtmess findet in der katholischen Kirche auch die Kerzen- und Wachsweihe statt. Die Kerzen für die Weihe hatten früher oft bestimmte Farben: neben den Alltagskerzen waren die Seelenkerzen zum Anzünden für die Verstorbenen bunt, die Wetterkerzen als Schutz vor nahenden Unwetter und Gewitter schwarz und die Rosenkranzkerzen, die beim Beten des Rosenkranz verwendet wurden, waren gelb. Symbolisch war das Fest und die damit verbundene Lichterprozessione auch ein Zeichen für das länger werden der Tage. Der Volksmund schlägt einen Bogen vom Martinstag am 11. November hin zu Lichtmess: „Martin zünd’s Licht an; Maria bläst’s wieder aus.“

Übernommen wurde das Fest wahrscheinlich, wie auch die Lichterprozession – aus dem Morgenland. 

Der Hl. Thomas, das persische Fest Yalda und deren Zusammentreffen in der Nacht der Wintersonnenwende

21. Dezember

Als Thomastag gilt in der evangelischen und anglikanischen Kirche der 21. Dezember. In der römisch-katholischen Kirche wurde der Gedenktag im Jahr 1970 auf den 3. Juli geändert. Im Volksmund wird weiterhin der 21. Dezember als Thomastag gesehen und die Nacht vom 21. auf den 22. Dezember, die längste Nacht des Jahres, als Thomasnacht bezeichnet. 

Wer war dieser Thomas? Jesus wählte 12 Männer (die Apostel), die mit ihm zusammen durch das Land zogen und die frohe Botschaft (die Botschaft, die Gott durch ihn an die Menschen richtete) verkündeten. Mit ihnen teilte Jesus sein Leben und feierte gemeinsam mit ihnen sein letztes Abendmahl. Nach seinem Tod sahen sie es als Auftrag an, sein Werk weiter zu führen und die christliche Botschaft zu verbreiten. Bis zu seiner Berufung als Apostel war Thomas ein Fischer aus Galiläa. Der Geschichte der  Thomas-Christen zufolge, ist Thomas im Jahr 40 in Richtung Osten aufgebrochen und lehrte das Christentums im frühen Persien und schließlich im westlichen Indien, wo er im Jahr 72 in der indischen Stadt Chennai, dem früheren Madras, von einem Pfeil getötet wurde. Die Thomas-Christen an der Südwestküste Indiens führen ihr Christentum auf ihn zurück. Auf dem „Saint Thomas Mount“ erbauten sie 1547 eine Kirche mit einem Thomaskreuz in dem sich der Ausdruck über die “Freude der Auferstehung Jesu” in den Symbolen wiederfindet. Der leblose Korpus von Jesus fehlt, stattdessen stehen drei Stufen für das Leiden auf dem Berg Golgatha. Die Arme des Kreuzes enden jeweils in einer Blütenknospe, stellvertretend für die Auferstehung und neues Leben. Die Taube auf der Spitze steht als Zeichen für das Wirken des Heiligen Geistes.

In der Thomasnacht gibt es im Brauchtum eine Reihe von Liebesorakeln darunter auch der Glaube, dass man in dieser Nacht seinen Liebsten erkennen wird. Der Thomastag gilt auch als der beste Holzschlagetag im ganzen Jahr. An diesem Tag gefälltes Holz gilt als ewig haltbar, da es nicht “schwindet”, also sein Volumen nicht verringert.

Yalda

An diesem Tag bzw. in dieser Nacht der Wintersonnenwende am 21.12.,  wird im Orient das Fest YALDA, persisch Šab-e Yald  („Geburt“ der wieder längeren Tage und damit der Sonne), gefeiert. Im iranischen Kulturkreis wird Yalda als Geburt des Lichts bzw. der Sonnengottheit Mithra verstanden und ist eines der wichtigsten Feste des Zoroastrismus. Es symbolisiert auch den Sieg des Lichtes über die Dunkelheit.

Weil Yalda die längste und dunkelste Nacht ist, wird sie in der persischen Dichtung gerne symbolisch als Trennung vom Geliebten, für Einsamkeit und Warten verwendet. Nach Yalda ist das Warten vorbei, Licht scheint und Güte und Liebe herrschen.

In der Geschichte wird erzählt, dass an diesem Tag die Herrscher von ihrem Thron stiegen, ihre Diener nach Hause schickten und die Nacht in den umliegenden Dörfern verbrachten um ihren Untertanen zuzuhören.

Es gibt natürlich viele Traditionen, Bräuche und Riten rund um das Fest. Das Essen von Wassermelonen in dieser Nacht soll Husten und Schnupfen im kommenden Jahr fern halten. Beim Genießen von  Pistazien, Haselnüsse, Mandeln und Walnüssen hat man einen Wunsch frei, der in Erfüllung gehen soll.

Rosinen, getrocknete Aprikosen, geröstete Kichererbsen und Maulbeeren gehören auch auf die Festtafel. Die roten Granatäpfel stehen für die Farbe der Morgendämmerung und des Lebens, die den Glanz Mithras hervorrufen. Ein Tisch wird in einen Korsi umgewandelt, die altpersische Heizung. Dafür wird über einen niederen Tisch eine oder nach Bedarf mehrere große Decken gelegt die bis auf den Boden reichen. Unter dem Tisch steht ein Ofen oder ein Becken mit glühender Kohle. Die rundum Sitzenden geben ihre Füße unter die Decke und diese wärmen folglich den restlichen Körper. 

Die Gedichte des berühmten persischen Dichters Hafis  sind ebenfalls ein sehr wichtiger Bestandteil von Yalda (Mohammed Schemsed-Din Hafis, genannt Hafis, wurde um 1320 geboren und starb 1389 in Schiraz/Iran. Von ihm stammt das bedeutendste Werk der mittelalterlichen persischen Dichtung – der Diwan. Goethe inspirierte er zu dessen umfangreichster Gedichtsammlung, dem West-östlichen Diwan.). Mit geschlossenen Augen wird eine Seite des Gedichtbandes aufgeschlagen. Das Gedicht auf dieser Seite gilt als Weissagung und über die Deutung wird nicht nur an diesem Abend diskutiert und philosophiert.

Ich wünsche Euch für den Abend und die Nacht der Wintersonnenwende, dass Eure Wünsche in Erfüllung gehen mögen und gebe Euch noch einen meiner Lieblingsätze aus einem Gedicht von Hafis in diese Nacht mit – ein ganz wunderbarer Satz über die Liebe:

“Ein Augenblick wahrer Liebe hält tagelang an.”

Aus „I heard God laughing“ Gedichte von Hafiz von David Ladinsky, hier übersetzt ins Deutsche von Joachim Schneider

Was hat es mit dem Schlachten der Schafe auf sich? Eid Al-Adha

Das Opferfest Eid al-Adha wird auch ‚Großes Fest‘ genannt. Das ‚Kleine Fest‘ Eid al-Fitr wird am Ende des Ramadan gefeiert. (https://verenafalkner.at/eid-al-fitr/) . Im Jahr 2023 fällt es auf den 28.06. bis zum 02.07. Auf türkisch heißt das Fest Kurban Bayrami. Das Wort Kurban steht für das Opfertier, welches Muslime darbringen. Im Iran heißt das Fest Eid-e-Ghorban.

Während in vorwiegend muslimischen Ländern die Geschäfte geschlossen bleiben, ist beispielsweise in Deutschland Eid al-Adha kein gesetzlicher Feiertag. Muslimische Kinder können sich jedoch am ersten Tag des Fests vom Unterricht befreien lassen. In Bundesländern wie Hamburg oder Bremen, wo es Staatsverträge mit den muslimischen Religionsgemeinschaften gibt, ist das gesetzlich geregelt. Deutschlandweit sind Lehrpersonen angewiesen, am Tag des Opferfest keine Klassenarbeiten schreiben zu lassen oder sonstige Leistungsnachweise zu verlangen.

Das Opferfest gilt als der Höhepunkt der Hadsch, der Pilgerreise der Muslime nach Mekka und ist der höchste Feiertag im Islam. Es hat für alle islamischen Konfessionen sowie für die Aleviten die Bedeutung, dass sie Gott grenzenlos vertrauen dürfen.

An Eid al-Adha erinnern sich Muslime auf der ganzen Welt an Abraham, der als gemeinsamer Stammesvater der Muslime, Juden und Christen gilt. (Diese drei sogenannten „Buchreligionen“ werden als die drei abrahamitischen Welt-Religionen bezeichnet). Es wird der Bereitschaft Abrahams gedacht, seinen Sohn Ismael für Gott zu opfern. Abraham und seine Frau Sara, so berichten Koran und Bibel, hatten keine Kinder. Abraham zeugte den Sohn Ismael mit einer Magd als Leihmutter. Sara wurde unerwartet schwanger und gebar den Sohn Isaak. Gott befahl Abraham, als Prüfung, Isaak als Opfergabe darzubringen. Als Gott erkannte, welch großes Opfer Abraham zu geben bereit war, schickte er einen Engel, der Abraham davon abhielt, Isaak zu opfern. Als Dank opferte Abraham einen Widder an Stelle des Sohnes. In der Version des Koran (Sure 37, 99 – 113) geht es nicht um Isaak, sondern um Ismael. Das rituelle Opfern von Schlachttieren zum Opferfest soll daran erinnern.

Das innere Opfer beinhaltet das Loslassen von Egoismus, Gier und Materialismus und das Annehmen von Tugenden wie Demut, Dankbarkeit und Zufriedenheit. Eid al-Adha ermutigt die Gläubigen, ihre Wünsche und Ambitionen für ein hohes Ziel aufzugeben. Es dient als Erinnerung daran, dass wahrer Erfolg und Erfüllung nicht aus dem unermüdlichen Streben nach persönlichem Gewinn entstehen, sondern aus der Ausrichtung der eigenen Handlungen und Absichten auf das Allgemeinwohl. Die Hingabe an eine höhere Macht soll ein Gefühl des inneren Friedens und der Ruhe geben und ermöglicht es dem Einzelnen, auf einen größeren Plan zu vertrauen und Trost in dem Wissen zu finden, dass er geführt und beschützt wird

Das Opferfest erstreckt sich über vier Tage. Die Rituale beginnen schon am Vortag des Festes. Am „Tag von Arafat“ treffen sich die Pilger am Berg Arafat (Berg der Barmherzigkeit), 20 km südöstlich von Mekka in Saudi Arabien, um zu beten und zu fasten. Auch Gläubige, die nicht an der Pilgerfahrt teilnehmen, fasten an diesem Tag und beten in der Moschee. Zahlreiche Überlieferungen weisen darauf hin, dass dieser Tag besonders geeignet ist für das Ersuchen um Vergebung und zur Erhörung von Bittgebeten. Der Überlieferung nach werden die Sünden für das vergangene und für das laufende Jahr verziehen.

Am Morgen des ersten Festtages versammeln sich die Gläubigen in der Moschee zu einem Festgebet und zur Predigt. Im Anschluss wünscht man sich gegenseitig „Möge Allah deine guten Taten annehmen und Dir und Deiner Familie das Beste geben“. Danach folgt die rituelle Schlachtung eines Tieres dessen Kopf dabei in Richtung Mekka gelegt wird. Im privaten Kreis übernimmt immer das älteste männliche Mitglied der Familie die Schächtung. Die Schlachtung eines Schafs oder eines anderen Opfertiers wie Ziege, Kamel, oder Rind (kein Schwein) erfolgt nach religiösen Regeln. Das Fleisch wird in drei Teile geteilt. Ein Teil geht an Bedürftige, ein Teil an Verwandte und Freunde, der dritte Teil wird in Form eines Festessens im Familienkreis genossen. Ist das Schächten eines Tieres nicht möglich, wird darauf verzichtet. In Deutschland senden Muslime oft Geld an Verwandte, damit dort eine Schlachtung in Auftrag gegeben werden kann, oder sie spenden an Bedürftige in ihrem Heimatland. Als Zeichen der Freundschaft und Hilfsbereitschaft beschenken sich viele Muslime, ähnlich wie Christen zu Weihnachten, und die Familien treffen sich zum gemeinsamen Festmahl bei dem traditionelle Gerichte aufgetischt werden. Das Haus und auch die Straße werden für das Fest gesäubert.

Auch die Aleviten feiern am Tag des Opferfestes ein Familienfest. Die meisten von ihnen leisten aber vor allem soziale Dienste und treffen sich in den Gemeindezentren, um gemeinsam Fürbitten zu sprechen. Im Alevitentum „soll der Mensch mit der Opferung eines Nutztieres Gott gedenken, Ihm dafür danken, dass Er den Menschen dieses Glück gab, durch Gottesgaben am Leben bleiben zu können. Darüber hinaus möge derjenige, der ein Tier in Gottgedenken opfert, der Barmherzigkeit und der Liebe Gottes bewusst werden und diese Barmherzigkeit anderen Menschen weitergeben, indem man das Fleisch zuerst Armen und Bedürftigen spendet.“ (zit. nach http://www.aleviten.at/_de/?skt_events=opferfest-20-juli-2021)

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