Was grünt am Gründonnerstag und warum fliegen die Glocken nach Rom?

Der Gründonnerstag ist der Tag vor Karfreitag. Er erinnert an das letzte Abendmahl, das Jesus mit seinen Jüngern vor seiner Kreuzigung feierte. Als symbolische Geste der Liebe zu den Menschen, wusch er vor dem Abendessen seinen 12 Jüngern (Anhängern) die Füße.

Mit dem Wort Grün ist nicht die Farbe gemeint, sondern vermutlich das althochdeutsche “grunen”, was “greinen” oder “weinen” bedeutet.

Mit dem Gründonnerstag beginnt das Leiden und Sterben Jesu. Der Bibel zufolge, verbrachte Jesus die Nacht zum Karfreitag in Todesangst, wissend, dass Judas, einer seiner Jünger, ihn vor dem Morgengrauen verraten würde.

Christen gedenken dieser Tat am Gründonnerstag mit Abendmahlsgottesdiensten. Diese werden feierlich gestaltet und während des Gloria (Lobgesang) läuten alle Glocken, um dann bis zum Gloria in der Osternacht zu verstummen. Es gibt den Ausspruch: „Die Glocken fliegen nach Rom.“ An die Stelle des Glockengeläutes treten im österreichischen Kärnten einstweilen die Ratschen, aus Holz gefertigte Krachmacher, die vor allem am nächsten Tag, bei den Karfreitagsprozessionen, ordentlich lärmen. Das Allerheiligste (die heilige Hostie) wird zu einem Seitenaltar getragen. In vielen Kirchen wird als Zeichen der Trauer der Schmuck entfernt (Decken, Blumen, Kerzen etc.). Zum Gottesdienst gehört auch der Ritus der Fußwaschung. Nach dem Vorbild Jesu waschen Priester, Bischöfe und auch der Papst den Anwesenden die Füße.

Die drei heiligen Öle, das Katechumenenöl für die Salbung der Taufbewerber/innen, das Krankenöl und der Chrisam für die Salbung bei der Taufe, Firmung, Priester- bzw. Bischofsweihe sowie der Weihe von Altären, Kirchen und Glocken, werden geweiht.

Will man einem alten Brauch glauben (der ins 14. Jhd. zurückgeht), dann soll der Genuss von grünem Gemüse und Kräutern an diesem Tag Gesundheit und Kraft für das kommende Jahr geben.

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