Wer ratscht am Karfreitag und warum darf man nicht tanzen?

Der Karfreitag ist einer der höchsten Feiertage für katholische und evangelische Christen und der Höhepunkt der vorösterlichen Fastenzeit. Jesus, der Sohn Gottes, wurde an diesem Tag gekreuzigt. Für die Christen bedeutet dass, das Jesus mit diesem Opfer die Sünde und Schuld aller Menschen auf sich genommen hat. Der Name leitet sich vom althochdeutschen »kara« ab, was »Trauer« heißt.

In Deutschland ist der Karfreitag ein gesetzlicher und zugleich stiller Feiertag an dem Einschränkungen gelten. Öffentliche Veranstaltungen wie Märkte, Sport- und Unterhaltungsveranstaltungen sind verboten, es gilt zudem ein Tanzverbot.

Ratschen

Ratschen sind Handinstrumente aus Holz die mit einem hölzernen Zahnrad um die eigene Achse gedreht werden. Dabei entsteht ein laut ratterndes Geräusch. Anstelle der Kirchenglocken rattern und knarren die Ratschen bis zur Auferstehungsfeier. Auch „ratschen“ sie, um die Tageszeiten anzuzeigen oder zum Gottesdienst zu rufen.

Der Brauch der Ratschen ist in vielen katholisch geprägten Gebieten Österreichs und Deutschlands seit Jahrhunderten tief verankert und in die Liste des „Immateriellen Kulturerbes der UNESCO“ aufgenommen.

Bizarre Bräuche

Auf den Philippinen lassen sich Gläubige kreuzigen. In Mexiko kommt es häufig zu Geißelungen während der Aufführungen der Passion Christi und bei Prozessionen. In Spanien tragen die Teilnehmer der zahlreichen Prozessionen spezielle Kutten und ziehen unter dumpfen Trommelschlägen durch Städte und Ortschaften.

Karsamstag: Der Karsamstag, auch „stiller Samstag“ genannt, ist geprägt von der Trauer und dem Schmerz über die Kreuzigung Jesu. Die Kirchenglocken schweigen, und es finden keine Gottesdienste statt. Das Gedenken an die Kreuzigung Jesu steht im Mittelpunkt des christlichen Glaubens.

Was grünt am Gründonnerstag und warum fliegen die Glocken nach Rom?

Der Gründonnerstag, der Tag vor Karfreitag, erinnert an das letzte Abendmahl, das Jesus mit seinen Jüngern vor seiner Kreuzigung feierte. Als Ausdruck seiner Liebe zu den Menschen wusch er seinen zwölf Jüngern, auch als seine Anhänger bekannt, vor dem Abendessen die Füße – eine symbolische Geste der Demut und Hingabe. Mit dem Gründonnerstag beginnt das Leiden und Sterben Jesu. Der Bibel zufolge verbrachte Jesus die Nacht vor Karfreitag in Todesangst, wissend, dass Judas, einer seiner Jünger, ihn vor dem Morgengrauen verraten würde.

Das Wort „Grün“ bezieht sich nicht auf die Farbe, sondern stammt vermutlich vom althochdeutschen „grunen“, was „greinen“ oder „weinen“ bedeutet.

Christen gedenken am Gründonnerstag dieser Ereignisse mit feierlichen Abendmahlsgottesdiensten. Während des Gloria (Lobgesang) läuten alle Glocken, verstummen jedoch danach bis zur Osternacht. Der Spruch „Die Glocken fliegen nach Rom“ findet hier seine Anwendung. Im österreichischen Kärnten ersetzen traditionelle Ratschen – aus Holz gefertigte „Krachmacher” – das Glockengeläut und kommen besonders bei den Karfreitagsprozessionen laut lärmend zum Einsatz.

Das Allerheiligste, die „heilige Hostie“, wird in den Kirchen zu einem Seitenaltar gebracht, und viele Kirchen entfernen, als Zeichen der Trauer, jeglichen Schmuck wie Decken, Blumen und Kerzen. Ein weiterer Bestandteil des Gottesdienstes ist der Ritus der Fußwaschung: Priester, Bischöfe und auch der Papst folgen dem Vorbild Jesu, indem sie den Anwesenden die Füße waschen.

An Gründonnerstag werden traditionell die drei heiligen Öle geweiht: das Katechumenenöl für die Salbung der Taufbewerber/innen, das Krankenöl sowie der Chrisam für die Salbung bei Taufe, Firmung, Priester- und Bischofsweihe sowie der Weihe von Altären, Kirchen und Glocken.

Einem alten Brauch zufolge, der bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht, soll der Verzehr von grünem Gemüse und Kräutern an diesem Tag Gesundheit und Kraft für das kommende Jahr spenden.

Hasen, Lämmer, Tauben, Eier – zu Ostern gibt’s eine Riesenfeier.

„Wer Ostern kennt, kann nicht verzweifeln.”

Dietrich Bonhoeffer

Der Ostersonntag fällt immer auf den ersten Sonntag nach dem Frühjahrsvollmond, im gregorianischen Kalender somit zwischen dem 22. März und dem 25. April. Das Datum des Osterfests bestimmt fast alle anderen Feier- und Festtage im Kirchenjahr. Ostern ist das höchste Fest der Christenheit, da die Auferstehung Jesu die Grundlage des Glaubens und der Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod, dem sogenannte „ewigen Leben“, ist. Christen feiern die Auferstehung Jesu als Triumph des Lebens über den Tod und bezeichnen Ostern daher oft als “Fest der Hoffnung”. Mit der Feier der Ostermette in der Nacht zum Ostersonntag endet die 40-tägige Fastenzei und es beginnt die österliche Freudenzeit, die 50 Tage später mit Pfingsten, dem Fest des Heiligen Geistes, endet.

Ostermontag: Der biblischen Überlieferung nach, machten sich am Ostermontag zwei Jünger auf den Weg nach Emmaus. Ein unbekannter Mann schloss sich ihnen an, und erst bei der Ankunft erkannten sie, dass der auferstandene Jesus mit ihnen gereist war. Voller Freude kehrten sie nach Jerusalem zurück und verkündeten seine Auferstehung (Lk 24,13-29).

Woher kommt der Brauch der bunten Ostereier und deren Suche? 

  • Einer alten heidnischen Tradition zufolge wurden Eier zu Ehren der Frühlingsgöttin „Ostara“ verschenkt. Da die Kirche diesen Brauch missbilligte, wurden die Eier geheim versteckt.
  • Ab dem 13. Jahrhundert sind bunte Eier in Deutschland bekannt. Einer Theorie nach färbten Christen die zu Ostern geweihten Eier rot, um sie von den ungeweihten zu unterscheiden. Rot sollte den Opfertod Jesu am Kreuz symbolisieren.
  • Früher durfte während der Fastenzeit weder Fleisch noch tierische Produkte konsumiert werden. Um die Hühnereier nicht zu verschwenden, wurden sie hart gekocht um sie länger haltbar zu machen. Um die Rohen von den Gekochten zu unterscheiden, färbte man diese mit Zwiebelschalen, roter Beete oder anderen natürlichen Zutaten. 

Die Ostereier, die in der Karwoche gelegt werden, gelten als besonders heilig und werden als Glücksbringer angesehen.

Palmen, Kätzchen und ein Sonntag

Der Palmsonntag ist der letzte Sonntag vor Ostern und markiert den Beginn der Karwoche. Diese umfasst die „stillen Tage“ von Montag bis Mittwoch sowie die eigentlichen Kartage: Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag.

Am Palmsonntag wird der Einzug von Jesus Christus, dem Sohn Gottes, in Jerusalem gefeiert. Er ritt auf einem Esel und wurde mit „Hosanna“, dem Jubelruf für Könige, empfangen. Der Apostel Matthäus berichtet, dass die Menschen ihm zu Ehren ihre Kleider auf den Weg legten und Palmzweige streuten. Zahlreiche Traditionen, Bräuche und Symbole erinnern heute an dieses Ereignis. Im Mittelpunkt steht die Palmprozession, die an den Einzug Jesu erinnern soll. Sie wird oft von einem geschnitzten Holzesel mit einer Jesusfigur, getragen von Ministranten, angeführt. Mancherorts übernimmt ein lebender Esel diese Rolle, um die Bescheidenheit Jesu zu verdeutlichen – er ritt nicht auf „hohem Ross“ ein.

Das wichtigste Symbol des Palmsonntags ist der Palmbuschen, ein gebundener Strauß aus sieben verschiedenen Zweigen, die jeweils eine besondere Bedeutung haben:

  • Palmkätzchen (Blüten der Sal-Weide): Neubeginn und Auferstehung
  • Efeu: Ewigkeit und Treue
  • Hasel: Weisheit und Fruchtbarkeit
  • Lärche: Schutz
  • Wacholder: Segen
  • Eichenlaub: Vergänglichkeit
  • Buchsbaum: Leben

Die Zweige werden mit einer Korbweide zusammengebunden, die symbolisch für Lebenskraft steht. Auch die Farben der Bänder haben eine tiefere Bedeutung: Rot steht für den Tod Jesu am Kreuz, Weiß für seine Unschuld und Grün für die Freude über seine Wiederauferstehung.

In manchen Regionen Österreichs ist das Binden des Palmbuschens traditionell den Männern vorbehalten. Diese Kunst wird vom Vater an die Söhne weitergegeben, die den Palmbuschen bei der Prozession tragen. Die Zweige werden bereits am Aschermittwoch, dem Beginn der Fastenzeit, geschnitten, ins Wasser gestellt und erst am Samstag vor Palmsonntag gebunden. Mancherorts werden auch Fastenbrezeln an den Palmbuschen gehängt, deren Form einen kniend betenden Menschen symbolisiert. Bis ins 18. Jahrhundert wurden Brezeln als salzlose Fastenspeise gebacken.

Nach der Palmprozession oder während der Messe werden die Palmbuschen geweiht. In einigen Gemeinden bleiben sie in der Kirche und werden im folgenden Jahr verbrannt, wobei die entstehende Asche für die Ascheauflegung am Aschermittwoch verwendet wird.

Die geweihten Zweige gelten als Heil- und Segen bringend. Ihre Verwendung variiert je nach Volksglauben der Dörfer und Regionen. Sie werden beispielsweise:

  • auf Felder gestellt, um die Ernte zu sichern und das Vieh zu schützen,
  • hinter das Kreuz im Herrgottswinkel oder über die Essecke gehängt, um Haus und Bewohner zu schützen,
  • hinter den Rückspiegel des Autos gesteckt, um Unfälle abzuwenden,
  • ins Feuer gegeben, das zum Kochen des Osterschinkens dient,
  • bei Gewittern verbrannt, um Haus und Hof zu schützen.

Ein weiterer Brauch ist es, den geweihten Palmbuschen dreimal um den Hof oder die Grundstücksgrenzen zu tragen, um Haus, Bewohner, Tiere und Acker für das kommende Jahr zu schützen und eine gute Ernte zu erbitten.

Ein alter Brauch besagt, dass ein Bursche seiner Herzensdame nach der Prozession eine Brezel aus seinem Palmbuschen schenkt. Ist das Werben erfolgreich, erhält er von ihr am Ostersonntag nach der Ostermette ein bemaltes Osterei. Und schließlich – gemäß einer Tiroler Tradition – wird das Familienmitglied, das am Palmsonntag am längsten schläft, zum „Esel des Tages“ erklärt. 😉

Lailat al-Qadr – Die Nacht der Bestimmung und des Schicksals

Die “Nacht der Bestimmung” fällt nicht auf ein exaktes Datum, sondern liegt immer an einem ungeraden Datum innerhalb der letzten 10 Tage des Ramadan (Fastenmonat der Muslime). Im Jahr 2025 fällt diese Nacht in Europa auf den 26.März. Sie ist eine der wichtigsten und heiligsten Nächte im islamischen Kalender. Im Jahr 610 n. Chr., wurde in dieser Nacht dem Propheten Muhammad vom Erzengel Gabriel der Koran offenbart. Dieses Ereignis markiert den Beginn seines Prophetentums als Gesandter Allahs.

Nach dem Islam ist diese Nacht „besser als das Beten in 83 Jahren“ (1000 Monate). Sie soll sich durch besondere Ruhe und Frieden auszeichnen und so verbringen die Gläubigen die Nacht mit Gebeten um Gottes Segen und um Vergebung. Sie gilt zudem als die Nacht, in der das Schicksal der Menschen für das kommende Jahr entschieden wird.

Unter interreligiösen Religionswissenschaftlern gibt es die Auslegung, dass die Nacht der Bestimmung dem Weihnachten im Christentum entspricht. Muslimische Feiertage beginnen immer am Vorabend, da der islamische Tag bei Sonnenuntergang anfängt.

Willkommen im Jahr 1404 – Nouruz und der Frühlingsbeginn

Nouruz ist das persische Neujahrsfest und hat seine Wurzeln im Zoroastrismus. Dort wurde der Frühlingsbeginn als heiliger Moment gefeiert, an dem Licht und Leben die Dunkelheit und den Tod überwinden. Das 3000 Jahre alte Fest Nouruz wird am 20./21. März gefeiert und gilt als das älteste Fest der Welt. Die Zeitrechnung des persischen Kalenders begann mit der Flucht des Propheten Mohammed nach Medina im Jahr 622 n. Chr., weshalb 2025 im persischen Jahr 1404 liegt. Laut UNO nehmen weltweit 300 Millionen Menschen an den 13-tägigen Feierlichkeiten teil, und die UNESCO hat Nouruz als immaterielles Kulturerbe anerkannt.

Am Nouruz-Abend ist es Tradition, dass der Haji Firooz, ein schwarz bemalter Mann in leuchtend rotem Gewand, tanzend, singend und musizierend durch die Straßen zieht, um das Neujahr zu verkünden. Er wird er mit Geldspenden dafür entlohnt.

Man bedankt man sich bei der Natur für ihre Großzügigkeit und begrüßt den neuen Tag: „Jeder Tag soll ein neuer sein, und der Tag soll gesegnet sein!“ (Har Ruzetan Nouruz, Nouruzetan Piruz.) In der Familien besuchen die Jüngeren die Älteren und erhalten von diesen Geschenke. Nachbarn und Freunde werden besucht, um etwaige alte Streitigkeiten beizulegen. Die Verse des bekannten persischen Dichters Hafiz sollen als Wegweiser für das neue Jahr und auch als Orakel dienen.

Die wichtigste Tradition ist es, eine Tafel mit sieben Dingen (Haft Sin) zu dekorieren. Diese Dinge müssen mit dem 15. Buchstaben des persischen Alphabets, dem „weichen S“, anfangen und eine zoroastrische Tugend darstellen. Sie stehen für die Wünsche im neuen Jahr. Auch Geschäfte und Restaurants werden geschmückt.

Serkeh (Essig) als Symbol für Geduld und das Alter. Samanu (eine süsse Mehlspeise) symbolisiert eine gute Ernte, Fruchtbarkeit und Wohlstand. Es wird von den Frauen der Familie gekocht. die dabei singen und ihre Wünsche hineinlegen. Sendjed (Mehlbeere) steht für Liebe und Zuneigung, Sabzeh (Weizensprossen) für neues Leben und Wachstum, Seer (Knoblauch) symbolisiert Gesundheit und Heilung, Seeb (Äpfel) für Schönheit und Gesundheit, Somāq (eine säuerlich, getrocknete Beere) für Fröhlichkeit und Freude.

Weitere zusätzliche Symbole sind beispielweise ein Spiegel für die Wahrheit und Ehrlichkeit, bemalte Eier stehen für die Fruchtbarkeit, Sonbol (Hyazinten) für die Freundschaft, Sekeh Münzen für den Wohlstand, Sham Kerzen für das Feuer, ein Goldfisch im Wasser für die Glücklichkeit, ein Buch für die Weisheit und ein Heiliges Buch (die Avesta – die heiligen Texte der Parsen oder der Koran oder die Bibel).

Sizdar-Bedar (die 13 zur Tür hinaus): Am dreizehnten Tag nach Nouruz sollen, dem alten Volksglauben nach, böse Geister die Häuser heimsuchen. Um Unglück zu vermeiden, wird der ganze Tag deshalb mit der Familie bei Ausflügen in der Natur mit Picknicks verbracht.

Allen, die heute feiern, wünsche ich Gesundheit, Freude, Glück und Zufriedenheit für das neue Jahr 1404.

Die Vorbereitungen für das persische Neujahrsfest „Nouruz“

„Meine Blässe für dich, deine Frische für mich, meine Kälte ist dir, deine Wärme ist mir.“

Nowruz (Neuer Tag), das persische Neujahrfest, gilt als das älteste Fest der Welt und beginnt genau zur Tag- und Nachtgleiche (20. März) und wird für jedes Jahr neu berechnet. Seit der Kalenderkorrektur durch den großen persischen Astronom und Dichter Omar Khayyam im Jahre 1079 werden die Sekunden, Minuten und Stunden exakt berechnet. Diese exakte Zeitberechnung der Gleiche, wird heute vom Institut für Geophysik in Teheran durchgeführt. Die vier Wochen des Esfand , dem letzten der zwölf Monate des persischen Sonnenkalenders, sind der Luft, des Wassers, der Erde und des Feuers gewidmet. In der Mythologie sind diese vier Naturelemente vor Pflanzen, Tieren und Menschen gereiht.

Das Fest ist mit vielen Ritualen verbunden, bei denen man sich metaphorisch von “allem Staub” des Vorjahres befreit. Am Dienstagabend der Feuerwoche (Charshanbe-Suri) beginnen die Feierlichkeiten. Es wird über kleine Feuer gesprungen mit den Worten „Meine Blässe (mein Schlechtes) gehöre dir, deine Röte (dein Gutes) mir“. Symbolisch wird so alles Negative aus dem scheidenden Jahr hinter sich gelassen. Auf den Straßen Schiraz`´´’s wird Salz gegen einen kleinen Obolus verkauft. An diesem Abend wird auch die Zukunft gedeutet.

Spätestens eine Woche vor dem Fest soll die Festkleidung gekauft oder in Ordnung gebracht sein. Den Kindern steht neue Kleidung zu. Oft treten in den letzten Tagen vor dem Fest auf den Straßen Gaukler, Seiltänzer, Ringer, Akrobaten und Bärenführer auf.

Der Frühlingsputz Khane Tekani, in den 12 Tagen vor Nowruz, ist der wichtigste Teil der Vorbereitung und steht für das neu erwachende Leben im Frühjahr. Gegenstände werden entsorgt und schöne Blumentöpfe und Schüsseln mit Winterfrüchte aufgestellt. Unter Nomaden ist es nach wie vor üblich, die Festtags- und Hochzeitswaschungen nach bestimmten Ritualen in einem Bach zu vollziehen.

Die Fastenzeit der Christen

„Bedenke Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst“ (vgl. Gen 3,19)

Am Mittwoch den 5. März 2025, dem sogenannten „Aschermittwoch“, beginnt die 40-tägige vorösterliche christliche Fastenzeit. (Es gibt es zwei längere Fastenzeiten – vom St. Martinstag am 11. November bis Weihnachten und die 40 Tage vor Ostern.) Es gibt heutzutage keine strengen Regeln mehr. Jeder kann für sich selbst entscheiden, wie er diese Fastenzeit gestalten will. Ob ohne Alkohol, Nikotin, Süßigkeiten, Fernsehen oder Social media – die Zeit soll genützt werden um seinen Lebensstil zu überdenken und neue Perspektiven zu finden. Die Nächstenliebe soll in den Vordergrund gestellt werden. Die Bereitschaft zum Fasten zeigt sich in der Auflegung des Aschekreuzes.

Die Asche als Bild der Vergänglichkeit und Zeichen von Trauer und Buße ist seit alttestamentlicher Zeit belegt. Der Aschenritus stammt aus dem 11. Jahrhundert. Neben dem Anziehen eines Büßergewands gehörte das Bestreuen mit Asche dazu. Aus dieser Zeit stammen die Redewendungen „in Sack und Asche gehen“ und „Asche auf mein Haupt“.

Viele Religionsgründer durchlebten eine Phase des Verzichts und die Zahl 40 hat eine hohe symbolische Bedeutung: Jesus zog sich 40 Tage in die Wüste zurück um sich in Gebet und Fasten auf seine Sendung vorzubereiten; Mohammed fastete, bevor ihm der Koran offenbart wurde; Moses stieg auf den Berg Sinai und fastete 40 Tage bevor er Gottes Wort empfing; der Prophet Elija fastete 40 Tage in der Wüste, bevor er seiner Berufung folgte; das Volk Israel wanderte nach dem Auszug aus Ägypten 40 Jahre durch die Wüste und durchlief eine Zeit der Läuterung; die Stadt Ninive hatte 40 Tage Zeit, um ihre Sünden zu bereuen.

Ursprünglich wurde im Christentum an zwei festen Tagen gefastet: Mittwochs, weil Jesus von Judas an diesem Tag verraten wurde und Freitags, da der Tag an die Kreuzigung von Jesus erinnert (Ausnahme: die Woche nach Ostern und Pfingsten und die zwei Wochen nach Weihnachten). Diese Tradition ging weitgehend verloren, aber der Brauch Freitags kein Fleisch zu essen, wird noch in vielen Familien praktiziert.

Die Vereinigten Arabischen Emirate wollen mit einer revolutionären technischen Weltneuheit aufwarten  

„Fastet nicht, bis ihr die Mondsichel des Ramadan seht, und gebt das Fasten nicht auf, bis ihr die Mondsichel des Shawwal seht. Aber wenn der Himmel bedeckt ist, wenn ihr sie nicht sehen könnt, dann handelt nach Schätzung.“ (Prophet Mohammed“)

Der  „UAE Council for Fatwa“  planen den beginnenden Neumond, der den Beginn des Heiligen Monats Ramadan (Hilāl) markiert, mit Hilfe von KI-gesteuerten Drohnen sichtbar zu machen – eine Weltneuheit! Es zeigt, wie moderne Technologie mit traditionellen religiösen Praktiken kombiniert werden kann, um präzisere und effizientere Ergebnisse zu erzielen.

Unter Muslimen wird immer wieder diskutiert über die beste Bestimmungsweise des Ramadan-Mondes – einige setzen auf die traditionelle Mondsichtung (Ruʾya), andere bevorzugen wissenschaftliche Berechnungen um diese zu präzisieren.

Der Beginn des Ramadan-Mondes kann auf drei legitime Arten festgestellt werden: Sichtung Ruʾya der Mondsichel, falls die Sichtung ausbleibt – die Vervollständigung auf den Folgemonat Schaʿbān auf 30 Tage, die Schätzung der Mondsichel hilāl bei Bewölkung. Der Einsatz von KI-gesteuerten Drohnen soll das Konzept der optischen Direktbeobachtung, die nach wie vor die wichtigste Methode zur Bestätigung der Sichtung der Mondsichel ist erweitern.

Die Initiative wird in Abstimmung mit den nationalen Institutionen, spezialisierten Forschungszentren und den hochmodernen astronomischen Observatorien der Emirate durchgeführt, um die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Mondsichel-Sichtung zu verbessern. Diese revolutionäre Initiative zeige die Führungsrolle der VAE bei der Einführung innovativer technologischer Lösungen, so der Rat.

Hadithwissenschaften.de, Arabianbusiness.com

RAMADAN (arab.) – die brennende Hitze, die Trockenheit, der sonnenverbrannte Sand

Der Ramadan, der neunte Monat im islamischen Kalender, der Fastenmonat der Muslime, beginnt in diesem Jahr 2025 am Abend des 28. Februar und endet voraussichtlich am 29. März. Das genaue Datum variiert aufgrund der geographischen Lage der verschiedenen Länder. Der Mondmonat beginnt mit dem Neumond wenn die Sichel des neuen Mondes (arabisch hilal) am Himmel zu sehen ist. Dieses Datum wird auch als “Geburt des neuen Mondes” bezeichnet.

Der Ramadan erinnert an die Offenbarung im Jahre 610 durch den Erzengel Gabriel an den Propheten Mohammed. Die Nacht, in der die ersten Koranverse herabgesandt wurden, bezeichnet man als „Nacht der Bestimmung“ ( lailat-ul qadr). Das Fest wird traditionell meist in der 27. Nacht des Ramadan zelebriert. 

Das Fasten (Siyâm) ist das wichtigste Gebot im Ramadan und gehört zu den „fünf Säulen des Islam“ (Glaubensbekenntnis, Gebet, Almosensteuer, Ramadan, Pilgerfahrt). In der Sure 2,187 steht: “…Und esst und trinkt bis der weiße Faden von dem schwarzen Faden der Morgendämmerung für euch erkennbar wird. Danach vollendet das Fasten bis zur Nacht….”. So wird im Ramadan zwischen der Morgendämmerung und dem Sonnenuntergang nichts gegessen und getrunken, auch auf Rauchen und Geschlechtsverkehr wird verzichtet. 

Der Koran und der Islam geben auch Möglichkeiten zur Ausnahme – Kranke, Altersschwache, Schwangere, stillende Mütter und Frauen in der Menstruation sind davon ausgenommen. Es gibt die Möglichkeit den versäumten Fasttag nachzuholen – für jeden versäumten Fasttag soll man einen Bedürftigen speisen oder einen kleinen finanziellen Betrag für Arme spenden (fidya). Kinder beginnen erst mit dem Eintritt in die Pubertät zu fasten. Viele Kinder üben das Fasten schon vorher mit dem Verzicht auf Süßigkeiten oder einem halben Fasttag.

Die Fastenpflicht lehrt, Gottes Gaben wie Nahrung und Wasser zu schätzen, indem man am eigenen Leib erfährt, wie sich Hunger und Durst anfühlen. Das Fasten dient als Reinigung für Körper, Geist und Seele und einem sich bewusst machen, dass der Wohlstand in dem wir leben keine Selbstverständlichkeit ist. Solange der Fastende nicht von jeder üblen Tat, von jedem schlechten Wort und Gedanken ablässt, hat er sein Ziel nicht vollends erreicht. Barmherzigkeit wird groß geschrieben – jeder soll Bedürftigen helfen, wie es ihm möglich ist, beispielsweise mit Speisen. Die Gläubigen intensivieren das Beten und Lesen des Korans.

Jeden Tag nach Sonnenuntergang findet das Fastenbrechen statt, das mit einem Gebet eingeleitet wird. Vor dem anschließenden Abendessen (arabisch: iftar) wird traditionell eine Dattel gegessen mit einem Schluck Wasser dazu. Einladungen an Verwandte und Freunde zu einem gemeinsamen Iftar gehören dazu. Auch in den Moscheen wird gefeiert, wo Essen an Bedürftige ausgegeben wird.

Mit dem Fest des Fastenbrechens (Eid al-Fitr), wird der Ramadan beendet. Es dauert drei Tage und zählt zu den wichtigsten Feiertagen. Der erste Festtage wird mit einem gemeinsamen Gebet in der Moschee begonnen. Man bittet Allah darum, die Gebete und Mühen während des Ramadans anzuerkennen und Fehler zu verzeihen und beglückwünscht sich gegenseitig. In diesen Tagen werden Verwandte besucht, wobei traditionell die Jüngeren zu den Älteren kommen; Kinder werden beschenkt und es wird mit köstlichen Speisen und Spezialitäten ausgiebig im Familienkreis gefeiert.

“Wenn sich jemand nicht der Falschheit in Wort und Tat enthält, dann liegt Allah nichts daran, dass er sich des Essens und Trinkens enthält.” (Prophet Muhammad)

Zitat aus: Islamisches Zentrum Wien, “Fasten im Ramadan”

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