Palmen, Kätzchen und ein Sonntag

Im christlichen Glauben ist der Palmsonntag der letzte Sonntag vor Ostern, der letzte in der Fastenzeit und jener Sonntag, der die Karwoche einleitet. Gefeiert wird der Einzug von Jesus Christus (dem Sohn Gottes auf Erden) in Jerusalem. Sein Apostel Johannes (einer der zwölf ständigen Begleiter Jesus) schrieb, dass die Menschen Jesus glücklich empfingen. Er ritt auf einem Esel ein und wurde mit „Hosianna“, dem Jubelruf für Könige, empfangen. Der Apostel Matthäus, berichtete, dass viele Menschen ihm zu Ehren auf dem Weg ihre Kleider ausbreiteten und Palmzweige streuten.

Traditionen, Bräuche und Symbole zur Erinnerung daran, gibt es schon seit ca. 400 n. Chr. und vieles ist bis heute erhalten geblieben. Das Herzstück der Feier ist die Palmprozession, die an den Einzug Jesus Christus erinnern soll. Es werden Palm- oder Olivenzweige, althergebrachte Zeichen der Königswürde, mitgetragen. Weil es schwierig ist in den nördlichen Breitengraden an Palmen- oder Olivenzweige zu kommen, werden stattdessen Palmkätzchen verwendet. Angeführt wird die Prozession meist von einem geschnitzten Holzesel mit einer darauf sitzenden Jesusfigur, getragen von den Ministranten (Helfer bei den Gottesdiensten). Manchmal führt auch ein lebender Esel die Prozession an. Der Esel soll die Bescheidenheit Jesu Christi in den Mittelpunkt rücken – er ritt nicht auf „hohem Ross“ ein.

Nun kommen wir zu den vielen Bräuchen und zum Volksglauben. Wichtiges Utensil für diesen Tag ist der Palmbuschen, ein gebundener Strauß aus Zweigen. In manchen Teilen Österreichs war die Aufgabe des Bindens den Männern vorbehalten (und das ist noch nicht allzu lange her!). Die Kunst wurde vom Vater an die Söhne weitergegeben, die diesen dann auch bei der Prozession mittrugen. Der Tradition nach wurden die Zweige dafür am Aschermittwoch geschnitten und ins Wasser gestellt. Gebunden wurde er erst am Samstag vor dem Fest.

Die 7 verschiedene Zweige des Straußes haben eine Bedeutung. Die Palmkätzchen (die Blüten der Sal-Weide) stehen für den Neubeginn und die Auferstehung, der Efeu symbolisiert die Ewigkeit und die Treue, die Hasel steht für die Weisheit und die Fruchtbarkeit, die Lärche für den Schutz, der Wacholder für den Segen, das Eichenlaub für das Vergängliche und der Buchsbaum für das Leben. Zusammengebunden werden die Zweige mit einer Korbweide, die symbolisch für die Lebenskraft steht. Auch die Farben der Bänder haben ihren Sinn. Rot symbolisiert den Tod Jesus am Kreuz, weiß steht für seine Unschuld und grün steht für die Freude über seine Auferstehung.

Mancherorts werden auch Fastenbrezeln an die Palmbuschen gehängt. Die Form einer Brezel gilt als Symbol für einen kniend betenden Menschen, der die Arme vor der Brust kreuzt. Bis ins 18. Jhd. wurden Brezeln als salzlose Fastenspeise gebacken. Ein alter Brauch ist, dass der Bursche seiner Herzensdame nach der Prozession eine Brezel seines Palmbuschen schenkt. Ist das Werben erfolgreich, dann erhält er von dieser am Ostersonntag, nach der Ostermette ein bemaltes Osterei.

Die Palmbuschen werden in der Messe oder nach der Prozession geweiht. Mancherorts werden die Palmbuschen welche in der Kirche bleiben im nächsten Jahr verbrannt. Die entstehende Asche dient dem Ascheauflegen am Aschermittwoch.

Die geweihten Zweige gelten als besonders Heil und Segen bringend und haben vielfältige Abwehrfunktionen. Die Verwendung der Palmbuschen hängt vom Volksglauben der Dörfer und Regionen ab. Beispielsweise werden sie von den Bauern auf das Feld gestellt, um die kommende Ernte zu sichern und im Stall das Vieh zu schützen. Auch wird er ins Wohnzimmer hinter das Kreuz im Herrgottswinkel oder über der Essecke gestellt, um Haus und Bewohner zu schützen. Auch kann man ihn hinter den Rückspiegel des Autos stecken um Unfälle abzuwenden. Manche geben einige Zweige in das Feuer, das zum Kochen des Osterschinkens benötigt wird. Andere verheizen Zweige davon bei heftigem Gewitter um Haus und Hof zu schützen. Auch gibt es den Brauch den geweihten Palmbuschen dreimal um den ganzen Hof bzw. die Grundstücksgrenzen zu tragen um Haus, Bewohner, Tiere und Acker für das kommende Jahr zu schützen und eine gute Ernte zu erhalten.

Und last but not least – jenes Familienmitglied, welches am Palmsonntag am längsten geschlafen hat ist, einer Tiroler Tradition nach, der Esel des Tages 😉

Erdbeben in Marokko und Flutkatastrophe in Libyen – Spendenaufruf


Ich möchte der Bevölkerung Marokkos und Libyen und allen Familien der Opfer des verheerenden Erdbebens vom 9. und 10. September 2023 mein tiefstes Beileid aussprechen, und gebe die folgende Information von der der Schweizerin Christine Ferrari weiter, die seit vielen Jahren in Marokko lebt:

“Spendenaufruf für die vom Erdbeben getroffene Berg-Bevölkerung in den abgelegenen Bergdörfern im Atlasgebirge unweit von uns. Diese sind durch die riesigen Felsmassen von der Umwelt abgeschnitten. Die Frau unseres Elektrikers, Abderrahim, hat 6 Familienmitglieder verloren, wie schrecklich. Wir helfen, wo wir helfen können, der zweite/nächste von uns organisierte Hilfsgütertransport für Samstag steht bereit.

Wenn ich nach dem schrecklichen Erdbeben das Elend nun persönlich miterlebe, komme ich auf eure grosszügigen Offerten betr. Unterstützung gerne zurück.
Eure Spenden, soweit ihr es vermögt – und welche ich persönlich verwalten werde – werden von Menschen meines Vertrauens in erster Linie verwendet für

  • Brot + Wasser und sonstige dringendst benötigte Lebensmittel
  • Medizinische Versorgung vor Ort,
  • soweit möglich Instandstellung defekter Strom-/Wasserversorgung
  • Kleider, Schuhe, Gasflaschen, Decken/Zelte, Kerzen, Feuer-Holz für’s draussen Schlafen in den kalten Bergnächten
  • Werkzeuge etc., um die Verschütteten und Toten zu bergen und die Häuser von Schutt zu räumen

    Da die Ueberweisung aus CH/EU nach Marokko lange dauert, bitte ich um Ueberweisung auf folgendes CH-Konto (die Beiträge werde ich im Gegenzug umgehend unserem Firmenkonto entnehmen)”

Mondovit GmbH, CH-3424 Niederösch (das Konto meines Ex-Mannes Eros, www.safranprofi.ch)
Postfinance
BIC: POFICHBEXXX
Konto Nr: 60-171388-3
IBAN: CH14 0900 0000 6017 1388 3
Zahlungsgrund: Christine Ferrari / Unterstützungsbeitrag Erdbeben Marokko 2023

Ich danke von ganzem Herzen für eure mitfühlende, wertvolle Unterstützung.
Beten wir gemeinsam für all die Menschen, die ihr gesamtes Hab und Gut und Familienmitglieder verloren haben.
Herzlichst
Christine Ferrari

“Orient-Express” und der wunderbare Rosenhof der Familie Janßen in Hamburg

Wer zwischen Abend- und Morgenland verschmelzen möchte, der tauche in das Rosenparadies der Familie Janßen ein. Die überaus kreativen und bemühten Besitzer dieses Paradieses laden dazu ein „Die Rose in Dir zu erwecken“. Der Geruch von hunderten verschiedenen Rosen in allen nur erdenklichen Farben und der Geschmack von ungespritzen, duftenden Rosen in hausgemachten Torten, prickelnden Rosengetränken, Rosenbalsamico, Rosengelee, Rosenbalsam etc. betören die Sinne. Mit in unser Reisegepäck kam, neben prachtvollen Eigenzüchtungen, die Edelrose „Orient Express“.

ADIBF 2023 (Abu Dhabi International Book Fair)

Es war wie immer eine großartige Buchmesse mit bereichernden Begegnungen, interessanten Künstlern, Schreiberlingen und Kreativen.

Und ich habe einen wunderbaren Ort der Entspannung und Entschleunigung wiedergefunden – Das Fort Qasr al Hosn in Abu Dhabi ältestem Stadteil Al Hosn. Der Wachturm des Gebäudes ist das älteste Bauwerk der Stadt und stammt aus dem Jahre 1761. Es gibt Zeitzeugen, die sich noch daran erinnern, dass der Turm das höchste Gebäude war. Das Fort war Zuhause und Regierungssitz der Herrscher- und Scheichfamilie Al Nahyan. Und in einem kleinen Gebäude, direkt neben dem Fort, wurde 1971 die Föderation der UAE beschlossen und unterschrieben – ein geschichtsträchtiger Ort mit großer Ausstrahlung.

Das Fort Qasr Al Hosn im Original und
als entzückender, handgefertigter Bausatz aus Buchenholz.
Abu Dhabi International Bookfair 2023
Abu Dhabi International Book Fair 2023

Zu Fuß zur WM

November 2022

Der junge saudische Extremwanderer und begeisterte Fußballfan Abdullah Al-Salmi durchquerte zu Fuß in 55 Tagen die Wüste Saudi-Arabiens, um seine Nationalmannschaft bei der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2022 zu unterstützen. Mit 1600 km war es seine bisher ambitionierteste Wanderung, beginnend von seiner Heimatstadt Dschidda in Saudi-Arabien bis in die katarische Hauptstadt Doha. Alles, was er bei sich hatte, waren ein Rucksack, ein Trekkingstock und die Flaggen Saudi-Arabiens und Katars.

“Ich wollte schon immer bei einer Fußballweltmeisterschaft dabei sein. Und da die WM zum ersten Mal in der arabischen Welt ausgetragen wird, wollte ich die Gelegenheit nutzen die arabische Halbinsel zu durchqueren, und so ein Zeichen der Brüderlichkeit und Einheit zwischen zwei benachbarten Ländern zu setzen.”,  erklärte Al Salmi laut der Website Qatar2022.

Al-Salmi dokumentierte seine Reise für seine tausende Anhänger auf Snapchat und TikTok. In seinen Beiträgen schilderte er Details wie seine tägliche Suche nach einem Nachtlager und den Moment, als er einen Skorpion entdeckte, der gefährlich nahe an sein Zelt herankroch.

Er erzählte, dass er nach Sonnenaufgang losging bis circa 10.30 Uhr. Dann pausierte er ein paar Stunden wegen der drückenden Hitze. Am Nachmittag nahm er seinen Marsch wieder auf und wanderte bis zum Sonnenuntergang. Unterwegs kaufte er an Tankstellen Lebensmittel und duschte und wusch seine Kleidung in Moscheen. Seine Liebe zum Wandern entdeckte er während seines Studiums in Kanada. Aber die Wanderung durch die arabischen Wüste sei wegen der Hitze und des schwierigen Geländes für ihn eine ganz neue Erfahrung gewesen.

Nachdem er die Küstenstraße in  Doha erreicht hatte, wurde Al-Salmi von seinen Fans stürmisch begrüßt. Sie gratulierten ihm und posierten für Fotos mit ihm.

“Der unglaubliche Empfang, den ich erhalten habe, war überwältigend. Sobald ich die Grenze zu Katar überquert hatte, empfingen mich die Menschen mit Blumen und Essen. Bei dieser WM geht es auch darum, Menschen zusammenzubringen, und ich hoffe, dass meine Reise andere dazu inspiriert, aufeinander zuzugehen, Grenzen zu überschreiten, einander kennenzulernen und die Klischees zu überwinden, mit denen so viele von uns in dieser Region zu kämpfen haben”, fügte Al-Salmi, laut Quatar2022,  hinzu.

Al-Salmis Ziel ist es auch, andere Saudis dazu zu inspirieren, Spaziergänge in der Natur zu unternehmen.

“Wandern und Spazierengehen sind ein großartiger Sport, auch wenn die Temperaturen sehr hoch sind. Alles, was man dazu braucht, ist ein Rucksack und die Natur. Mir gibt Wandern ein Gefühl von Freiheit. Ich möchte allen zeigen, dass nichts unmöglich ist und dass man mit intensivem Training und Entschlossenheit alles erreichen kann.”, resümiert Al-Salmi.

Quellen:

https://www.qatar2022.qa/en/news/saudi-arabia-fan-treks-1600-km-across-the-arabian-desert-to-attend-qatar-2022

Saudi football fan walks 1,600km to reach Qatar to inspire national team – GulfToday

Qatar World Cup: Football-mad Saudi walks 1,600km from Jeddah to Doha (thenationalnews.com)

Advent season! But what exactly do Christians celebrate?

The word “Advent” comes from the Latin word “adventus” and means “arrival”. Christians wait in Advent for the arrival of the Son of God.

In the Christian churches this is the time of preparation and expectation for the birth of Christ on 24 December. The Advent season begins on the 4th Sunday before Christmas and the 1st Sunday of Advent is also the beginning of the new church year. The old church year ends with the Sunday before the day of the dead or eternity. The simple rule of thumb is: The first Advent is always on the first Sunday after 26 November.

It is assumed that Advent dates back to the 5th century. In the Roman church there was initially a varying number of 4 to 6 Advent Sundays, until Pope Gregory (590 – 604) established four Advent Sundays as uniform.

Fasting began in many places on 11 November, Martin’s Day. It marked the end of the farming year at that time and food that was not suitable for Lent, such as meat, fish, eggs and dairy products, had to be consumed. As a result, St. Martin was celebrated once again with a gourmet meal.The popular “Martinigans” on St. Martin’s Day still remembers this custom today.

The Advent wreath was invented by the Hamburg educator and theologian Johann Hinrich Wichern (1808 -1881), the founder of the “Rauhen Haus” in Hamburg. There he took care of the children living in poverty. They kept asking him when Christmas Eve would finally be. In 1838 he built the first Advent wreath from a wagon wheel. It consisted of 20 small red candles and four large white candles, which he put on the wreath every day. From the first Sunday in Advent, Wichern lit a candle for every day until Christmas Eve. This gave the children, then as now, orientation during Advent. From this traditional wreath the today’s Advent wreath developed, which is manufactured approximately since the year 1860 from pine green.

This custom first found its way into Protestant families. In Cologne, for example, an Advent wreath hung for the first time in a Catholic church in 1925. The custom is now widespread all over the world.

Traditionally, the Advent calendar is also used during the Advent season. The first printed Advent calendar appeared 1902 in the ‘Evangelische Buchhandlung’ in Hamburg and had the form of a Christmas clock.

Österreich feiert seinen Nationalfeiertag

Am 26. Oktober feiern die Österreicherinnen und Österreicher die Unabhängigkeit ihres Landes.

Im November 1918 wurde die Republik Österreich ausgerufen. Karl Renner wurde der erste Staatskanzler (= Regierungschef).

1919 bis 1933 wurde der Nationalfeiertag am 12. November gefeiert zum Gedenken an die Entstehung. 

Von 1934 bis 1945 wurde er am 1. Mai gefeiert, dem Proklamationsdatum der Verfassung des Ständestaates.

Bis 1955 stand Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg unter Besatzungsrecht und war von den Siegermächten Frankreich, Großbritannien, der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten besetzt. Erst 1955 entließen die Besatzungsmächte Österreich in die Unabhängigkeit und seit dem 26. Oktober 1955 ist Österreich ein freies Land.

Im Juli 1955 erlangte Österreich seine volle Souveränität zurück. Damit war jedoch eine 90 Tage Frist für den Abzug der Alliierten Besatzungstruppen verbunden. Diese Frist endete am 25. Oktober 1955.

Somit galt Österreich ab 26. Oktober 1955 als freies Land. Das Neutralitätsgesetz trat in Kraft, als die Besetzung durch die Siegermächte im 2. Weltkriegs endete. Seither sollte an diesem Tag jedes Jahr das Land beflaggt werden, um auf die Neutralität, Unabhängigkeit und Souveränität von Österreich hinzuweisen. Daher auch die Bezeichnung “Tag der Fahne”.

1956 wurde das Datum auf den 26. Oktober verschoben, um die Neutralität Österreichs hervorzuheben.

Drei grundlegende Dokumente stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Nationalfeiertag –  das Verfassungsgesetz, in welchem die immer währende Neutralität beurkundet ist, die Unabhängigkeitserklärung vom 27. April 1945 und der Staatsvertrag.

Damit drückt Österreich seinen Willen zur Erhaltung der Unabhängigkeit und zur Bewahrung der Neutralität aus. Mit der Bestätigung der Neutralität verpflichtete sich Österreich, keine militärischen Bündnisse mit anderen Staaten einzugehen. Beziehungen wirtschaftlicher oder kultureller Natur sind hingegen erlaubt.

1965 wurde der “Tag der Fahne” zum österreichischen Nationalfeiertag.

1967 wurde dieser Tag ein österreichischer Feiertag und staatlicher Staatsfeiertag, folglich arbeitsfrei und es gilt die Feiertagsruhe ( §7, Arbeitsruhegesetz).

Die Bundeshymne und ihre Emanzipation

Die Bundeshymne Österreichs in der aktuellen Form entstand 1946 im Rahmen eines Wettbewerbes, welcher den staatlichen Neuanfang der Republik Österreichs dokumentieren sollte. Aus über 1.500 Einreichungen wurde der Text von Paula von Preradović gewählt. Die Melodie wurde nach damaligen Wissenstand von Wolfgang Amadeus Mozart entnommen, dürfte aber von Johann Baptist Holzer sein. Am 25. Feber 1947 wurde die die Bundeshymne offiziell eingeführt.
2005 wurden Änderungswünsche des Textes wegen Frauendiskriminierung von den Ministerinnen Maria Rauch-Kallat und 2009 von Heinisch-Hosek geäußert. Eine große Diskussion und Aufregung gab es 2010, als Ministerin Claudia Schmied einen Werbespot im Rahmen der ‘Bildungsreform Österreich’ beauftragte. Das Lied wurde von der österreichischen Sängerin Christina Stürmer mit einem abgeänderten Text der Bundeshymne gesungen. Mit ‘Heimat bist du größer Söhne und Töchter’ wurde der Text ergänzt, was eine Diskussion in der Öffentlichkeit auslöste ob man den Text der Bundeshymne abändern sollte. Mit 1. Jänner 2012 wurde die österreichische Bundeshymne als Bundesgesetz verankert.

Die von National- und Bundesrat beschlossenen Textänderungen wurden offiziell Teil der österreichischen Bundeshymne. Folglich werden in dem Lied nicht nur die großen Söhne, sondern auch die großen Töchter des Landes besungen und aus “Bruderchören” wurden “Jubelchöre”. 

Der Link zur Hymne https://www.geschichte-oesterreich.com/bundeshymne.html

Wie feiert Österreich

An Kindergärten, Schulen, öffentlichen Gebäuden und Wohnhäusern werden meist Fahnen gehisst. Es gibt landesweit zahlreiche Fitnessveranstaltungen, Wanderläufe und Radtouren. Das Parlament, die Präsidentschaftskanzlei und das Bundeskanzleramt veranstalten einen Tag der offenen Tür. Im ganzen Land werden Festgottesdienste gefeiert. Man kann unter anderem zu ermäßigten Preisen Museen besuchen. Das Militär veranstaltet in den Landeshauptstädten Leistungsschauen, bei denen es seine Panzer, Waffen, Hubschrauber und vieles mehr zeigt. Die österreichischen Nationalparks haben den Tag zum “Nationalpark-Wandertag” erklärt und bieten kostenlose Führungen an.

 Quellen:

https://www.geschichte-oesterreich.com/ereignisse/1965/nationalfeiertag.html

https://www.feiertage-oesterreich.at/nationalfeiertag-26-oktober/

 

 

Ein Thema quer durch die Kulturkreise: Mamas und deren Wiedereinstieg in den Beruf – wie kann man sich den Einstieg erleichtern?

Die intensive physische und psychische Anpassung für den großen Schritt zurück ins Berufsleben kann für frischgebackene Mütter sehr anstrengend und herausfordernd sein. Es fühlt sich oft an,  als wären man in einen schnell fließenden Fluss hineingeraten und muss nun mit aller Kraft den eigenen Schwimmstil an das Tempo der Arbeitskollegen anpassen. Es gibt aber Tricks und Tipps, die uns die erste Zeit der Rückkehr an den Arbeitsplatz erleichtern können.

Sich über die eigenen Vorstellungen und Wünsche Gedanken machen!

Es ist wichtig, dass Du für Dich selbst grundlegende Fragen klärst, wie: Möchte ich in meinen alten Beruf zurückkehren oder will ich mich beruflich verändern? In welchem Umfang kann und zu welchen Zeiten möchte ich wieder arbeiten? Ist vielleicht der Schritt in eine selbstständige Tätigkeit eine Alternative für mich?

Keine „Wenn und Aber…“!

Je länger die Karenzzeit dauert, desto weniger trauen sich Mütter zu, beruflich wieder Fuß zu fassen. Regula Zellweger, eine Schweizer Psychologin und Laufbahnberaterin mit eigener Praxis, spricht vom fehlenden Selbstwirksamkeitsglauben und meint: „Für den beruflichen Wiedereinstieg braucht es neben einem guten sozialen Netz auch Vertrauen und eine Portion Frechmut.“ Wer innerlich nicht wirklich bereit ist und mit Unschlüssigkeit und Zweifel ins Rennen steigt , wird sich genauso schwer tun wie jene, denen der Status quo bequem erscheint. Wer jedoch richtig Lust auf die neue Herausforderung hat, wird die Laufstrecke meistern.

Wenn Du die Möglichkeit hast, könntest Du zum Beispiel zunächst mit Teilzeit beginnen, um den Druck des Jonglierens zwischen Arbeit und Privatleben zu mindern. (Allerdings signalisierst Du damit Deinen Kollegen eventuell, dass Du nicht mehr in der gleichen Weise wie früher arbeitest und sich Deine Aufmerksamkeit verlagert hat. Musst Du von Beginn an wieder Vollzeit arbeiten, ist das zwar schwieriger, bringt Dich aber schneller wieder auf Augenhöhe mit den Teammitgliedern.) Auch ist es eine gute Sache mit dem Wiederstieg in der Wochenmitte zu beginnen. So kannst Du nach wenigen Tagen, am Wochenende, die neue Situation in Ruhe reflektieren und Dir eventuelle Verbesserungen überlegen.

Die Familie in die Überlegungen mit einbeziehen!

Wenn Du wieder erwerbstätig wirst, werden sich eure Abläufe und Gewohnheiten ändern. Es ist wichtig, dass Deine Familie den beruflichen Wiedereinstieg unterstützt. Überlegt gemeinsam, wie die Arbeitsteilung dann aussehen soll. Wird die häusliche Arbeit nicht neu verteilt, führt das schnell zu Über- und Belastung für alle. Paaren, die nicht im Vorhinein über ihre Wünsche und Pläne bezüglich der neuen Situation sprechen, droht Gefahr in einen Strudel aus Vorwürfen zu geraten.

Überlegt auch, welche Hilfen Du im Haushalt und mit den Kindern in Anspruch nehmen kannst. Großeltern, Geschwister, Freunde etc. können Euch vielleicht unterstützen. Überlege Dir auch „Notfallpläne“ für die Kinderbetreuung an schulfreien Tagen oder bei Krankheit.

Mit guter Vorbereitung Selbstzweifel nehmen!

Eine Weiterbildung kann als Dir Sprungbrett zurück in den Beruf dienen. Du polierst damit deine Fachkenntnisse und dein Selbstbewusstsein auf und triffst dort auf Gleichgesinnte. Nach dem Kurs hast Du ein für die Bewerbung wichtiges Dokument in Händen. Erkundige Dich, welche Kurse in Deiner Nähe angeboten werden, welche für Dich in Frage kommen, und ob es dafür eine finanzielle Förderung gibt.

Arbeitgeber und Personalberater wissen, dass Frauen, die wiedereinsteigen wollen, nicht mit einem überbordenden Selbstbewußtsein kommen, dafür aber meist hoch motiviert und leistungsbereit sind.

Übung macht den Meister!

Nach Angaben von Workparent, einem US-amerikanischen Beratungsunternehmen für berufstätige Eltern und Arbeitgeber, können Übungsläufe Dir dabei helfen, die neue, komplizierte Logistik der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu bewältigen. So sollte der erster Arbeitstag nicht mit dem ersten Tag zusammenfallen, an dem Dein Kind mit der Frühbetreuung,  dem Kindergarten oder der Schule beginnt oder mit einer Nanny zu Hause bleibt. Beginne mindestens zwei Woche früher, damit Dein Kind und Du Zeit haben, sich an den neuen Tagesablauf zu gewöhnen. So hast Du eine realistische Vorstellung davon, was Dich erwartet.

Sei geduldig mit Dir selbst und triff keine überstürzten Entscheidungen!

In den ersten Wochen sollte man sich und seine Gefühle nicht überstrapazieren, wird in einem Bericht der US-amerikanischen Wirtschaftsnachrichten-Website Harvard Business Review vom August 2019 geraten. Viele Frauen kehren nach der Elternzeit an ihren Arbeitsplatz zurück und sind bald am überlegen, ob sie kündigen sollen. Tatsache ist, dass die Frauen müde und voller Selbstzweifel sind. Es ist eine emotional aufwühlende Zeit und der falsche Moment, um so wichtige Entscheidungen, wie die einer Kündigung,  zu treffen. Es gilt daran zu denken, dass die schwierige Phase vorübergehend ist und vorbei gehen wird.

https://www.wireltern.ch/artikel/wiedereinstieg-in-den-beruf-nach-familienpause-070820.

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Wer fährt wann und warum in den Himmel und was haben Väter damit zu tun? – Christi Himmelfahrt

Der katholische Feiertag Christi Himmelfahrt – 39 Tage nach dem Ostersonntag – fällt immer auf einen Donnerstag. Die Gläubigen gedenken der Rückkehr Jesus zu Gott, seinem Vater im Himmel. Nach seiner Auferstehung zu Ostern, predigte Jesus seinen Jüngern 40 Tage lang vom Reich Gottes. Laut der Apostelgeschichte 1,9 im Neuen Testament wurde er am 40. Tag, vor den Augen seiner Jünger, in den Himmel empor gehoben und verschwand in einer Wolke. Für die Theologie bedeutet dass, das Gott seinen Sohn nicht im Tod gelassen hat. Er ist auferstanden, bei ihm im Himmel und ihm so nahe wie kein anderer. Im Glaubensbekenntnis heißt es: “Er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters.“ Ein weiterer zentraler Gedanke ist, dass Jesus am Ende aller Tage wieder kommen wird. Übrigens: Die Zahl 40 spielt in der Bibel, wo sie 98 mal vorkommt, eine große Rolle. Sie gilt als Zeitabstand für einen Neubeginn und diese Spanne als gnädige Zeit der Reifung, Klärung und Entscheidung.

Seit dem 4. Jahrhundert gilt Christi Himmelfahrt als eigenständiger und seit den 30er Jahren in ganz Deutschland auch als gesetzlicher Feiertag. An diesem Tag wird in Deutschland auch der ‚Vatertag‘ bzw. ‚Männertag‘ meist in Männergruppen gefeiert. In vielen deutschen Gegenden werden bei diesen Ausflügen geschmückte Fahrräder, mit Bier beladene Bollerwägen oder Schubkarren mitgeführt. Vielerorts gibt es aber auch offene Feste für die ganze Familie.

Für den Bochumer Neutestamentler Thomas Söding haben Christi Himmelfahrt und der Vatertag durchaus auch inhaltlich etwas gemeinsam. Für ihn ist Christi Himmelfahrt in einem ganz bedeutsamen Sinne ein Vatertag, weil er mit der Sohnschaft Jesus und mit Gott als Vater zu tun hat. Jesus ist nicht nur vom Vater gesandt worden – der Weg zurück, führte auch zurück zum Vater. Er weist auf prominente Väterfiguren in der Bibel hin und zeigt Verständnis für das Feierbedürfnis der heutigen Väter. 

In der Bibel, so Söding laut “katholisch.de”, kann man zahlreiche interessante und durchaus unterschiedliche Vaterfiguren entdecken. Josef ist im Neuen Testament eine extrem wichtige Person. Er bekam im Traum die Aufgabe, sich um die schwangere Maria und damit auch um Jesus zu kümmern. Er war eine starke Figur und jemand, der sich anständig verhielt. Er war ein Mann, der im Hintergrund wichtig war und andere in den Vordergrund schicken konnte. Eine wichtige Tugend die, wie Söding findet, allen Männern gut stünde. Als weiteres Beispiel nennt er Hiob. Sein Glaube wurde hart auf die Probe gestellt, denn Gott nahm ihm seinen vollständigen Besitz und ihm passierte das Schlimmste: Seine zehn Kinder starben. Die Bibel gibt ihm Raum, um seinen Schmerz regelrecht herauszubrüllen und Gott zur Verantwortung zu ziehen; nicht nur Mütter, sondern auch Väter schreien und klagen. Väter haben es nicht immer leicht, auch in der Bibel nicht. Man kann Freude an den Kindern haben, man kann darüber traurig sein, dass sie einen völlig anderen Weg gehen als man selbst für richtig hält und man kann auch an ihnen verzweifeln. Männer in der Bibel litten auch darunter, wenn sie lange Zeit kinderlos blieben. Auf die Frage, ob es daher nur fair sei, wenn Väter auch ihren Tag haben, an dem sie gefeiert werden oder sich selbst feiern, antwortet Söding

„Warum nicht? Mein Traum wäre natürlich, wenn die Bollerwagentour nicht an den Kirchen vorbeiführt, sondern auch in eine Kirche hinein, natürlich vor dem Alkoholgenuss. Dann kann man den geistlichen und den weltlichen Teil gut miteinander verbinden.“ 

https://www.katholisch.de/artikel/21841-christi-himmelfahrt-wie-waere-eine-bollerwagentour-zur-kirche

Im Volksbrauchtum gibt es, seit Mitte des 5. Jhd., die  sogenannten Bitt-Tage, Montag, Dienstag und Mittwoch, vor Christi Himmelfahrt. Auch bat man in der vorhergehenden Woche mit Prozessionszügen und -ritten durch Wald, Wiese, Felder oder Weinberge um ein gutes Erntejahr. Es ist nicht belegt, ob daraus die Vatertags-Umzüge entstanden sind. Der Brauch der Flurritte geht vermutlich auf einen alten germanischen Rechtsbrauch zurück, demzufolge jeder Grundeigentümer einmal im Jahr sein Eigentum umrunden musste um seine Besitzansprüche aufrecht zu halten. Im 19. Jahrhundert gab es “Schinkentouren” oder “Herrentouren”, organisierte Fahrten aufs Land, zu denen Frauen nicht zugelassen waren. Später etablierte sich der Name “Vatertag” als Pendant zum “Muttertag”. 

In  Österreich ist der religiöse Feiertag Christi Himmelfahrt nicht mit dem Vatertag verbunden, welcher immer am 2. Sonntag im Juni gefeiert wird. Es gibt eine Reihe regionaler Bräuche wie die Bitt-Tage und seit dem sechsten Jahrhundert auch Prozessionen (Montag, Dienstag und Mittwoch). In manchen Kirchen wird eine Statue des auferstandenen Jesus durch das so genannte Heiliggeisterloch, sofern dieses vorhanden ist, auf den Dachboden der Kirche gezogen. Auf den Teller kommt an diesem Tag vor allem Geflügel  („Fliegendes Fleisch“). 

Trauer um den, am 13.05.2022, verstorbenen Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate Sheikh Khalifa bin Zayed Al Nahyan.

Scheich Khalifa bin Zayed Al Nayhan, Präsident der VAE von 2004 – 2022

Scheich Khalifa bin Zayed Al Nahyan, der zweite Präsident der VAE und 16. Herrscher von Abu Dhabi, ist am Freitag dem 13. Mai 2022 im Alter von 73 Jahren verstorben. Er stand fast 18 Jahre lang an der Spitze seines Landes – eine Zeit der wirtschaftlichen Entwicklung, großer Investitionen in die Infrastruktur und des Bevölkerungsbooms im Land.

Scheich Khalifa, der mit vollem Namen Khalifa bin Zayed bin Sultan bin Zayed bin Khalifa bin Shakhbout bin Theyab bin Issa bin Nahyan bin Falah bin Yas heißt, hinterlässt seine Frau Sheikha Shamsa bint Suhail Al Mazrouei. Er hat acht Kinder und ist Großvater von mehreren Enkelkindern.

Obwohl er erst in seinem 57. Lebensjahr in das höchste Amt berufen wurde, übernahm Scheich Khalifa schon früh Verantwortung.

Seine große Führungspersönlichkeit zeichnete sich durch Weitsicht aus. Vor allem in der Fähigkeit, die oft sehr subtilen, aber wichtigen Veränderungen der Bedürfnisse und Erwartungen der Bewohner des Landes vorauszusehen. Dabei hatte er nie eine der Lektionen vergessen, die er an der Seite seines Vaters gelernt hatte: zuzuhören. Getreu dem Beispiel seines Vaters wurde Präsident Scheich Khalifa schnell dafür bekannt – und beliebt -, dass er regelmäßig die Regionen und andere Emirate besuchte, sich Wünsche und Beschwerden anhörte und rasch darauf reagierte.

Er hatte auch das Glück, von der Weisheit seines Großvaters mütterlicherseits, Scheich Mohammed bin Khalifa, dem ranghöchsten Mitglied der Al Nahyan-Familie, zu profitieren, In dessen Majlis lernte er als junger Mann viel über Führungsqualitäten. Er litt sehr unter dem Verlust seines Großvaters im Jahr 1979.

Während seiner Amtszeit leitete Scheich Khalifa eine umfassende Umstrukturierung der föderalen Regierung des Landes ein. Darüber hinaus setzte sich Scheich Khalifa für Veränderungen in der Regierung von Abu Dhabi ein, darunter der Verbesserung der öffentlichen Dienstleistungen und der Öffnung der Wirtschaft zur Förderung von Investitionen und öffentlich-privaten Partnerschaften, wie auf einer Website der Regierung der VAE zu lesen ist. Scheich Khalifa setzte sich auch für den Aufbau von Beziehungen zu anderen Ländern durch Auslandshilfen ein.  

1948 geboren, wuchs er in Al-Ain auf. Er besuchte die erste Schule in Al Ain, die von seinem Vater gegründet worden war.

1966, im Alter von 18 Jahren, wurde er der offizielle Vertreter seines Vaters in der Region, als dieser Emir von Abu Dhabi wurde und in die Hauptstadt übersiedelte. 

1969 wurde Scheich Khalifa, der seine Ausbildung am  Royal Military College Sandhurst erhielt, zum Kronprinzen ernannt und übernahm den Vorsitz des Verteidigungsministeriums von Abu Dhabi. In dieser Funktion leitete er den Aufbau der Abu Dhabi Defence Force, des Vorläufers des modernen Militärs der VAE.

Während sein Vater auf die Einheit der Nation hinarbeitete, die am 2. Dezember 1971 zustande kam, wurde Scheich Khalifa zum Premierminister von Abu Dhabi ernannt. Nach der Gründung der VAE übernahm Scheich Khalifa mehrere Ämter in Abu Dhabi, darunter das des Premierministers, des Kabinettschefs von Abu Dhabi, des Verteidigungsministers und des Finanzministers.

1974 folgte der Vorsitz im Exekutivrat von Abu Dhabi und am Ende desselben Jahres übernahm er seine erste landesweite Aufgabe als stellvertretender Premierminister im zweiten Bundeskabinett.

1976, nach dem Beschluss des Obersten Bundesrates, eine einheitliche Streitmacht für die VAE zu schaffen, wurde er  zum stellvertretenden Oberbefehlshaber der Streitkräfte ernannt und war für die Ausbildung und die Einführung moderner Ausrüstung zuständig.

Die vielleicht wichtigsten Aufgaben von Scheich Khalifa waren seine Vorsitze im 1988 gegründeten Obersten Erdölrat von Abu Dhabi und in der Abu Dhabi Investment Authority, an deren Gründung er 1976 maßgeblich beteiligt war.

1977 wurde Adia als unabhängige Organisation von der Regierung getrennt und entwickelte sich schnell zum größten Staatsfonds der Welt. Die Aufgabe war einfach, wenn auch von entscheidender Bedeutung: Im Namen der Regierung des Emirats Abu Dhabi Gelder zu investieren, um die notwendigen finanziellen Mittel zur Sicherung und Aufrechterhaltung des zukünftigen Wohlstands des Emirats bereitzustellen. Scheich Khalifa anerkannte die Bedeutung der Arbeit von Adia. “Die Zukunft des Landes”, sagte er einmal, “hängt von seiner Fähigkeit ab, seinen Reichtum im Interesse künftiger Generationen zu verwalten” – und er würde bis an sein Lebensende dessen Vorsitzender bleiben. (The National, Updated: May 13, 2022, 19:27)

In den 1980er Jahren wurde Scheich Khalifa auch Leiter des Obersten Erdölrats. Außerdem war er Vorsitzender der Environmental Research and Wildlife Development Agency. 

Sein traurigster Moment, der von der ganzen Nation geteilt wurde, war jedoch der Tod seines Vaters, im 86ten Lebensjahr, am 2. November 2004.

Einen Tag nach dem Tod des Gründungsvaters Scheich Zayed wählte der Oberste Bundesrat einstimmig Scheich Khalifa zum Nachfolger seines Vaters. Einen Monat später, an seinem ersten Nationalfeiertag als Präsident, sprach er in einer bewegenden Rede über das “tiefe Gefühl der Trauer und des Schmerzes, das unsere Herzen über den Tod unseres Vaters und Gründers unserer Nation, erfüllt hat”. Scheich Zayed habe “einen Traum gehegt und sein Leben der Verwirklichung dieses Traums gewidmet, indem er den Ölreichtum nutzte, um einen modernen Staat aufzubauen, in dem sowohl die Emiratis als auch die Einwohner aus dem Ausland ein gutes Leben führen können. “Sein tiefes Engagement für das Wohlergehen seines Volkes ermöglichte es ihm, die Hürden zu überwinden, die sich ihm in den Weg stellten, und schließlich das Land dorthin zu bringen, wo es heute steht. Scheich Zayed sei zwar gestorben, “aber sein Geist und sein beeindruckendes Vermächtnis sind unsterblich”. (The National, Updated: May 13, 2022)

Ein Maßstab für dem Fortschritt, so Scheich Khalifa, sei das ‚Wirtschaftswunder‘ der VAE, das dazu geführt habe, dass im Jahre 1972 das Bruttoinlandsprodukt von 6,5 Mrd. VAE-Dirham auf mehr als 293,12 Mrd. VAE-Dirham im Jahr 2003 gestiegen war – eine phänomenale Wachstumsrate von etwa 13 Prozent pro Jahr seit der Gründung der VAE.

Scheich Khalifa wandte sich auf die vor ihm liegenden Aufgaben zu. Seiner Meinung nach, “war die Ausbildung aller fähigen Emiratis, damit sie sich produktiven Unternehmungen widmen konnten, das Hauptziel des Landes, dem wir unsere ganze Aufmerksamkeit widmen und auf das wir all unsere Anstrengungen konzentrieren sollten”. Die Regierung war entschlossen, “die Frauen in die Lage zu versetzen, ihre Rolle im Dienste der Gesellschaft zu spielen … Seite an Seite mit ihren männlichen Mitbürgern in jedem Bereich der nationalen Aufgaben, innerhalb des Rahmens, der unsere islamische Identität und arabische Tradition und Kultur schützt”. Diese letzte Bemerkung bringt das Credo auf den Punkt, das Scheich Khalifa für seine Nation anstrebte: Fortschritt, aber ohne Kompromisse bei den Grundüberzeugungen und dem Selbstverständnis der Nation. (The National, Updated: May 13, 2022)

2006 brachte die Ernennung eines neuen Kabinetts mit dem Vizepräsidenten und Herrscher von Dubai, Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktoum, als Premierminister laut einer Website der VAE-Regierung wichtige Änderungen in der Regierungsstruktur mit sich. Dazu gehörten neue Ministerien, die sich der Straffung und Modernisierung der Regierung widmeten, ein neuer Schwerpunkt auf der Entwicklung der Gemeinden und ein wichtiger Schritt zur Reform des politischen Prozesses durch die Einführung indirekter Wahlen für die Hälfte der Mitglieder des Föderalen Nationalrats, so die Website.

2009 wurde er für eine zweite fünfjährige Amtszeit gewählt.

2010 wurde bei der Eröffnung des Burj Dubai bekanntgegeben, dass das höchste Gebäude der Welt nach ihm in ‘Burj Khalifa’ umbenannt wird.

2018 berichtete die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung dass die die VAE Nothilfe bei Naturkatastrophen leitet und zum weltweit größten Geldgeber für humanitärer Hilfe im Verhältnis zum Nationaleinkommen geworden war.

2019 wurde von Scheich Khalifa als ‘Jahr der Toleranz’ benannt. Papst Franziskus besuchte Abu Dhabi und unterschrieb gemeinsam mit dem Grossimam Al Tayyeb “Das Dokument der Geschwisterlichkeit”, die «Erklärung von Abu Dhabi», welches als Meilenstein in den katholisch-islamischen Beziehungen gilt.

2020 wurde das bahnbrechende emiratisch-israelische Friedensabkommen, das Abraham-Abkommen, unterzeichnet.

Der Kronprinz von Abu Dhabi, Scheich Mohamed bin Zayed, trauerte in einem Beitrag auf Twitter: “We belong to God and to Him we shall return. The Emirates lost its righteous son, the leader of the “empowerment stage” and the trustee of its blessed journey. His stances, achievements, wisdom, giving, and initiatives are visible in every corner of the country.” “Khalifa bin Zayed, my brother, my mentor, and my teacher, may God have mercy on you with his vast mercy and enter you into his good pleasure and paradise.” (Arabian Business, 14.05.22)

Der Herrscher von Dubai, Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktoum, twitterte: “Oh God, we witness that Sheikh Khalifa bin Zayed has fulfilled his trust, and served his flock, and loved his people. Oh God, his people have been satisfied with him, so be pleased with him, and cover him with your mercy, and put him in your vast gardens, and inspire us and inspire his people, his family and his loved ones with patience and solace. We belong to God and to Him we shall return.” (The National, Updated: May 13, 2022)

Für den Schweizer Bischof Paul Hinder OFM Cap. in Abu Dhabi, apostolischer Vikar von Südarabien und Administrator von Nordarabien, war Scheich Khalifa eine grosse Führungspersönlichkeit: “Er hatte eine Vision für moderne, wohlhabende und friedliche Vereinigte Arabische Emirate. Der verstorbene Scheich war eine ausserordentlich weise und geachtete Führungspersönlichkeit, die das Erbe von Scheich Zayed weiterführte und dem Land half, sich zu einer wunderschönen modernen Nation zu entwickeln.” (Katholisches Medienzentrum, 14.05.2022)

Das Ministerium für Präsidialangelegenheiten hat angekündigt, dass ab Samstag 14.05. eine 40-tägige offizielle Trauerzeit beginnt und die Flaggen auf Halbmast wehen werden. Die VAE haben alle Arbeiten im öffentlichen und privaten Sektor für drei Tage – von Samstag, 14. Mai, bis einschließlich Montag, 16. Mai – ausgesetzt, um den Tod des Präsidenten zu betrauern. Die Schulen bleiben am Montag, dem 16. Mai, geschlossen.

Die Verfassung der VAE sieht vor, dass der Oberste Rat einen Monat Zeit hat, um zusammenzutreten und den Nachfolger für das Amt des Präsidenten zu wählen. Der neue Präsident, dessen Amtszeit fünf Jahre beträgt, wird aus dem Kreis der Mitglieder des Obersten Bundesrates ausgewählt. Während dieser Zeit wird Scheich Mohammed bin Rashid alle Befugnisse des Präsidenten übernehmen.

Es wird vermutet, dass der Nachfolger von Scheich Khalifa als Herrscher von Abu Dhabi innerhalb von 24 Stunden bekannt gegeben wird.

(Arabian News, The National, Webite des Ministeriums UAE, Katholisches Medienzentrum, 14.05.2022, Picture: A Rare Look Into The Life Of UAE President Sheikh Khalifa Bin Zayed – Arabian Business, 13.05.22)

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