Willkommen im Jahr 1404 – Nouruz und der Frühlingsbeginn

Nouruz ist das persische Neujahrsfest und hat seine Wurzeln im Zoroastrismus. Dort wurde der Frühlingsbeginn als heiliger Moment gefeiert, an dem Licht und Leben die Dunkelheit und den Tod überwinden. Das 3000 Jahre alte Fest Nouruz wird am 20./21. März gefeiert und gilt als das älteste Fest der Welt. Die Zeitrechnung des persischen Kalenders begann mit der Flucht des Propheten Mohammed nach Medina im Jahr 622 n. Chr., weshalb 2025 im persischen Jahr 1404 liegt. Laut UNO nehmen weltweit 300 Millionen Menschen an den 13-tägigen Feierlichkeiten teil, und die UNESCO hat Nouruz als immaterielles Kulturerbe anerkannt.

Am Nouruz-Abend ist es Tradition, dass der Haji Firooz, ein schwarz bemalter Mann in leuchtend rotem Gewand, tanzend, singend und musizierend durch die Straßen zieht, um das Neujahr zu verkünden. Er wird er mit Geldspenden dafür entlohnt.

Man bedankt man sich bei der Natur für ihre Großzügigkeit und begrüßt den neuen Tag: „Jeder Tag soll ein neuer sein, und der Tag soll gesegnet sein!“ (Har Ruzetan Nouruz, Nouruzetan Piruz.) In der Familien besuchen die Jüngeren die Älteren und erhalten von diesen Geschenke. Nachbarn und Freunde werden besucht, um etwaige alte Streitigkeiten beizulegen. Die Verse des bekannten persischen Dichters Hafiz sollen als Wegweiser für das neue Jahr und auch als Orakel dienen.

Die wichtigste Tradition ist es, eine Tafel mit sieben Dingen (Haft Sin) zu dekorieren. Diese Dinge müssen mit dem 15. Buchstaben des persischen Alphabets, dem „weichen S“, anfangen und eine zoroastrische Tugend darstellen. Sie stehen für die Wünsche im neuen Jahr. Auch Geschäfte und Restaurants werden geschmückt.

Serkeh (Essig) als Symbol für Geduld und das Alter. Samanu (eine süsse Mehlspeise) symbolisiert eine gute Ernte, Fruchtbarkeit und Wohlstand. Es wird von den Frauen der Familie gekocht. die dabei singen und ihre Wünsche hineinlegen. Sendjed (Mehlbeere) steht für Liebe und Zuneigung, Sabzeh (Weizensprossen) für neues Leben und Wachstum, Seer (Knoblauch) symbolisiert Gesundheit und Heilung, Seeb (Äpfel) für Schönheit und Gesundheit, Somāq (eine säuerlich, getrocknete Beere) für Fröhlichkeit und Freude.

Weitere zusätzliche Symbole sind beispielweise ein Spiegel für die Wahrheit und Ehrlichkeit, bemalte Eier stehen für die Fruchtbarkeit, Sonbol (Hyazinten) für die Freundschaft, Sekeh Münzen für den Wohlstand, Sham Kerzen für das Feuer, ein Goldfisch im Wasser für die Glücklichkeit, ein Buch für die Weisheit und ein Heiliges Buch (die Avesta – die heiligen Texte der Parsen oder der Koran oder die Bibel).

Sizdar-Bedar (die 13 zur Tür hinaus): Am dreizehnten Tag nach Nouruz sollen, dem alten Volksglauben nach, böse Geister die Häuser heimsuchen. Um Unglück zu vermeiden, wird der ganze Tag deshalb mit der Familie bei Ausflügen in der Natur mit Picknicks verbracht.

Allen, die heute feiern, wünsche ich Gesundheit, Freude, Glück und Zufriedenheit für das neue Jahr 1404.

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