RAMADAN (arab.) – die brennende Hitze, die Trockenheit, der sonnenverbrannte Sand

Der Ramadan, der neunte Monat im islamischen Kalender, der Fastenmonat der Muslime, beginnt in diesem Jahr 2025 am Abend des 28. Februar und endet voraussichtlich am 29. März. Das genaue Datum variiert aufgrund der geographischen Lage der verschiedenen Länder. Der Mondmonat beginnt mit dem Neumond wenn die Sichel des neuen Mondes (arabisch hilal) am Himmel zu sehen ist. Dieses Datum wird auch als “Geburt des neuen Mondes” bezeichnet.

Der Ramadan erinnert an die Offenbarung im Jahre 610 durch den Erzengel Gabriel an den Propheten Mohammed. Die Nacht, in der die ersten Koranverse herabgesandt wurden, bezeichnet man als „Nacht der Bestimmung“ ( lailat-ul qadr). Das Fest wird traditionell meist in der 27. Nacht des Ramadan zelebriert. 

Das Fasten (Siyâm) ist das wichtigste Gebot im Ramadan und gehört zu den „fünf Säulen des Islam“ (Glaubensbekenntnis, Gebet, Almosensteuer, Ramadan, Pilgerfahrt). In der Sure 2,187 steht: “…Und esst und trinkt bis der weiße Faden von dem schwarzen Faden der Morgendämmerung für euch erkennbar wird. Danach vollendet das Fasten bis zur Nacht….”. So wird im Ramadan zwischen der Morgendämmerung und dem Sonnenuntergang nichts gegessen und getrunken, auch auf Rauchen und Geschlechtsverkehr wird verzichtet. 

Der Koran und der Islam geben auch Möglichkeiten zur Ausnahme – Kranke, Altersschwache, Schwangere, stillende Mütter und Frauen in der Menstruation sind davon ausgenommen. Es gibt die Möglichkeit den versäumten Fasttag nachzuholen – für jeden versäumten Fasttag soll man einen Bedürftigen speisen oder einen kleinen finanziellen Betrag für Arme spenden (fidya). Kinder beginnen erst mit dem Eintritt in die Pubertät zu fasten. Viele Kinder üben das Fasten schon vorher mit dem Verzicht auf Süßigkeiten oder einem halben Fasttag.

Die Fastenpflicht lehrt, Gottes Gaben wie Nahrung und Wasser zu schätzen, indem man am eigenen Leib erfährt, wie sich Hunger und Durst anfühlen. Das Fasten dient als Reinigung für Körper, Geist und Seele und einem sich bewusst machen, dass der Wohlstand in dem wir leben keine Selbstverständlichkeit ist. Solange der Fastende nicht von jeder üblen Tat, von jedem schlechten Wort und Gedanken ablässt, hat er sein Ziel nicht vollends erreicht. Barmherzigkeit wird groß geschrieben – jeder soll Bedürftigen helfen, wie es ihm möglich ist, beispielsweise mit Speisen. Die Gläubigen intensivieren das Beten und Lesen des Korans.

Jeden Tag nach Sonnenuntergang findet das Fastenbrechen statt, das mit einem Gebet eingeleitet wird. Vor dem anschließenden Abendessen (arabisch: iftar) wird traditionell eine Dattel gegessen mit einem Schluck Wasser dazu. Einladungen an Verwandte und Freunde zu einem gemeinsamen Iftar gehören dazu. Auch in den Moscheen wird gefeiert, wo Essen an Bedürftige ausgegeben wird.

Mit dem Fest des Fastenbrechens (Eid al-Fitr), wird der Ramadan beendet. Es dauert drei Tage und zählt zu den wichtigsten Feiertagen. Der erste Festtage wird mit einem gemeinsamen Gebet in der Moschee begonnen. Man bittet Allah darum, die Gebete und Mühen während des Ramadans anzuerkennen und Fehler zu verzeihen und beglückwünscht sich gegenseitig. In diesen Tagen werden Verwandte besucht, wobei traditionell die Jüngeren zu den Älteren kommen; Kinder werden beschenkt und es wird mit köstlichen Speisen und Spezialitäten ausgiebig im Familienkreis gefeiert.

“Wenn sich jemand nicht der Falschheit in Wort und Tat enthält, dann liegt Allah nichts daran, dass er sich des Essens und Trinkens enthält.” (Prophet Muhammad)

Zitat aus: Islamisches Zentrum Wien, “Fasten im Ramadan”

WordPress Cookie Plugin by Real Cookie Banner